Offen gesagt - Klaus Schwertner
Bildung als Zerreißprobe
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Am 1. September startet die Schule. Was bedeutet das für Familien finanziell? Der bevorstehende Schulbeginn ist für viele Familien, nicht zuletzt wegen der Teuerung, eine enorme finanzielle Belastung. Mehr als 2.200 Euro muss man pro Schuljahr und Kind aufbringen – für Menschen, die an oder unter der Armutsgrenze leben, ist das schlicht nicht leistbar. Bildung wird für Familien mit geringem Einkommen immer mehr zur „finanziellen Zerreißprobe“.
Bildungschancen dürften nicht vom Einkommen der Eltern abhängen. Wir müssen alles unternehmen, dass gerade Kinder mit nicht deutscher Muttersprache stark gefördert werden, dass Kinder aus einkommensschwachen Familien die entsprechende Unterstützung erhalten, dass sie ihre Talente zum Ausdruck bringen können.
Angesichts der nicht neuen, aber sich verschärfenden Herausforderungen sind weitere Reformen im Bildungsbereich notwendig. Neben der Kindergrundsicherung und dem flächendeckenden Ausbau frühkindlicher Förderung samt verpflichtendem zweitem Kindergartenjahr fordern wir in der aktuellen Situation vor allem mehr PädagogInnen für die Schulen. Die neue Bundesregierung hat sich hier viele Ziele gesteckt, viele Maßnahmen stehen aber unter Budgetvorbehalt. Wir sind überzeugt: Gerade im Bildungsbereich braucht es Investitionen und nicht Sparmaßnahmen.
Klaus Schwertner ist Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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