Katholischer Familienverband
Das Leben schützen

Beratung, Bedenkzeit und Hilfen zum Leben.

Für eine ausreichende Bedenkzeit vor Suizidbeihilfe und vor dem Schwangerschaftsabbruch hat sich der Katholische Familienverband Steiermark ausgesprochen. Dass Ärzte per Gesetz verpflichtet sind, Patienten vor einer Schönheitsoperation umfassend zu beraten und eine mindestens zweiwöchige Bedenkfrist einzuräumen, während bei der Entscheidung über die vorzeitige Beendigung eines Lebens keine Zeit zum Nachdenken und Aufzeigen von Alternativen vorgesehen ist, sei „absurd“, kritisierte Familienverbands-Vorsitzende Sissi Potzinger bei einer Pressekonferenz in Graz zum „Tag des Lebens“.
Während es in Österreich bei Abtreibung bislang keine Bedenkzeit gibt, seien in vielen anderen Ländern Europas drei Tage das diesbezügliche „Minimum“, verwies Potzinger auf Beispiele wie etwa Deutschland, Frankreich oder die Benelux-Staaten. Der Katholische Familienverband erachte es als essenziell, diese schon lange diskutierte flankierende Maßnahme zum Schwangerschaftsabbruch endlich umzusetzen.
Ergänzend dazu müsse die bestmögliche Beratung der betroffenen Mütter beziehungsweise Paare gesichert sein, mit dem Aufzeigen von Alternativen wie etwa die Adoptionsfreigabe oder die anonyme Geburt und entsprechenden Hilfeleistungen. „Es gibt schließlich hunderte Ehepaare in Österreich, die gerne ein Kind adoptieren würden und schon lange darauf warten.“ Potzinger verwies auch auf die von der früheren steirischen Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic eingeführte anonyme Geburt, durch die bereits hunderte Kinder gerettet worden seien.
Beratung, Bedenkzeit und Hilfen zum Leben müssen auch am Lebensende gesichert sein, fuhr Potzinger fort. Als „Freunde des Lebens“ müssten Christen für den umfassenden Schutz des Lebens eintreten, besonders zu dessen Anfang und Ende.
Einsatz für das Leben bedeute jedoch auch, jenen Menschen, die im hohen Alter, an einer Krankheit oder an Einsamkeit leiden, Hilfe zu leisten und Lebensfreude zu fördern. Der Familienverband hat hier Initiativen des „Zeitschenkens“ gestartet, etwa Besuchsprojekte. In Graz läuft die Aktion „Points for Action“, bei der Jugendliche in Altersheime gehen und für jede mit alten Menschen verbrachte Stunde einen Punkt in einem Pass bekommen; diese können u. a. bei Buchhandlungen, in Kinos oder bei MacDonalds eingelöst werden. Im November gibt es eine Hochaltrigen-Tagung. Zudem laufen generationenübergreifende Projekte wie Oma/Opa-Dienste, um Jungfamilien zu entlasten.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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