6. Sonntag i. d. Osterzeit: H. Sebastian Schmölz
Jesus schenkt uns seine Freundschaft

Darstellung des heiligen Florian in der Pfarrkirche Reinprechtspölla im Bezirk Horn. 
 | Foto: Andreas Maurer
  • Darstellung des heiligen Florian in der Pfarrkirche Reinprechtspölla im Bezirk Horn.
  • Foto: Andreas Maurer
  • hochgeladen von Kirche bunt Redaktion

Das heutige Sonntagsevangelium gliedert sich ein in die große Abschiedsrede (Johannesevangelium 13-17), die unser Herr Jesus kurz vor seinem Leiden und Tod gehalten hat. Er wollte damit seine Jünger auf die kommenden Zeiten vorbereiten, wissend, dass sich ihre Wege trennen werden, dass es anders als zuvor sein wird. Er ruft ihnen zu und möchte ihnen damit die Angst nehmen: Glaubt an Gott und glaubt an mich (Joh 14,1). Die Ängste der Frauen und Männer sind verständlich: Alles haben sie aufgegeben – Häuser, Familien, Freunde und sind Jesus nachgefolgt. Soll das nun falsch gewesen sein? Ganz im Gegenteil! Denn schon bald werden sie nach der Herabkunft des Heiligen Geistes die Frohe Botschaft in die ganze Welt hinaustragen.

Liebe Jesu ist stark

Wir erfahren im heutigen Evangelium von der Liebe, die uns der Herr Jesus schenkt. Was meint er aber mit Liebe: etwa Affenliebe, Romantik pur, Knechtsliebe? Im griechischen Urtext wird hier das Wort „Agape“ verwendet, das so viel wie Hingabe bedeutet, und meint eben mehr, als einen sentimentalen, gefühlstrunkenen Akt zu setzen, der womöglich so schnell er kommt, so schnell auch wieder vergeht. Die Liebe Jesu ist stark und besteht in einem aktiven Tun. In dieser Liebe will ich für meinen Nächsten nur das Beste.

Jesus schenkt uns seine Freundschaft, er meint es ernst mit uns. In der zweiten Lesung dieses Sonntags wird es näher erläutert: Wir sollen uns nicht nur ein bisschen liebhaben, weil Gott uns irgendwo auch ein bisschen nebenher liebhat, nein, Gott ist die Liebe selbst.

„Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“. Diese Ankündigung wird Jesus bald in die Tat umsetzen, sein Tod am Kreuz wird für uns geschehen. Gott hat Jesus nicht gesandt um die Menschen zu vernichten, sondern um sie zu erlösen.

Erlösungswerk begonnen

Gott hat den ersten Schritt getan und somit das Erlösungswerk begonnen, das wir in der Auferstehungsfeier und am Ostersonntag feiern durften (und somit jeden Sonntag als kleine Ostersonntage feiern dürfen) und das unser ganzes Leben prägen und verwandeln soll.
Objektiv sind wir vom Herrn erlöst, subjektiv sind wir eingeladen, an diesem Erlösungswerk durch den Empfang der Sakramente teilzunehmen: Erinnern wir uns an die wunderschönen Worte vor einigen Wochen im Evangelium: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, auf dass alle die an ihn glauben nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben” (vgl. Joh 3,16).
Da fällt der Blick durch die Kirchengeschichte schnell auf den heiligen Florian. Sicherlich werden in diesen Tagen viele Feuerwehren ihren Schutzpatron durch Feldmessen ehren. „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“, ist der Spruch der Florianijünger, wie wir die Feuerwehrleute auch nennen können.

„Objektiv sind wir vom Herrn erlöst, subjektiv sind wir eingeladen, an diesem Erlösungswerk durch den Empfang der Sakramente teilzunehmen.“

Wir kennen die Lebensbeschreibung des höchsten Beamten des römischen Statthalters von Ufernoricum, dem die Freundschaft mit unserem Herrn Jesus so wichtig war, dass er sein Leben für seine Mitmenschen und Mitchristen eingesetzt hat, dass ihn letztendlich am 4. Mai 304 zu einem Märtyrer gemacht hat.
Das Lebensbeispiel des heiligen Florian ist uns 1.700 Jahre nach seinem Tod noch wert, unser eigenes Leben daran aufzurichten und ihn als Fürsprecher bei Gott anzurufen. Durch die Taufe und den Heiligen Geist (vgl. 1. Lesung) wurde die Freundschaft des heiligen Florian mit dem Herrn Jesus besiegelt, getreu dieser Freundschaft hat er sein Leben neu ausgerichtet.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ