P. Ernst Leopold Strachwitz wirkt jetzt auf dem Sonntagberg
Ruf Gottes: Wandlung vom Schauspieler zum Priester

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„Die Wege Gottes sind geheimnisvoll und schön. Im Nachhinein kann ich sagen: Gott bereitet alles vor, was er später mit einem bewirkt“, ist P. Ernst Leopold Strachwitz, Leiter des Foyers de Charité „Haus am Sonntagberg“, überzeugt.

So kam es wohl, dass er einst einen Beruf aufgab, den viele als einen der spannendsten überhaupt ansehen: jenen des Schauspielers. Nach der Matura arbeitete der gebürtige Wiener als Jurist und in einer Bank, bevor er am Wiener Max-Reinhardt-Seminar eine dreijährige Schauspielausbildung absolvierte. Dort habe er alles Mögliche erlernt: Sprechunterricht, Tanz oder Rollengestaltung. Man lerne das, um es später im Beruf umsetzen zu können und weiterzuentwickeln. Er trat u. a. am Stadttheater Ingolstadt, Hessischen Staatstheater, Wiener Volkstheater oder Schillertheater in Berlin auf. Klassische Texte lernte er ebenso wie moderne. Er spielte ernste Rollen („Der Mann von La Mancha“, „Iphigenie in Tauris“, „Der Untergang der Titanic“) und auch in heiteren Stücken („Lumpazivagabundus“, „Wie es euch gefällt“, „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“).

Dann gab der heute 71-Jährige diesen Beruf auf. Warum? „Ganz einfach. Ich war sehr gerne Schauspieler, aber Gott hat mich gerufen, Priester zu werden.“ Eine Berufung sei immer etwas Geheimnisvolles und Schönes, man könnte fragen „Warum gerade ich?“ „Gott weiß, was er tut, daher ist es eine Gnade, den Ruf annehmen zu können.“ Heute zeige sich, dass all das, was er früher gelernt hat, ihm auch heute als Pries­ter gut diene. Er habe in jungen Jahren eher in den Tag hineingelebt und habe mit 38 Jahren eine Art Lebenskrise gehabt. Sein Glaube sei damals so etwas wie der Glaube des „Herrn Karl“ gewesen: „Ich glaubte an ein höheres Wesen, an eine Macht, die uns leitet“ – ohne Auswirkung auf sein Leben. In der Krise begann er wieder zu beten. 1989 trat er ins Priesterseminar in Wien ein, 1994 empfing P. Ernst Leopold Strachwitz die Pries­terweihe. Dann war er in verschiedenen Pfarren tätig. Seit 2007 ist er auf dem Sonntagberg „Foyer-Vater“. Bei Bedarf hilft er in der Pfarrseelsorge in der Umgebung aus.

Das Foyer de Charité „Haus am Sonntagberg“ wurde 2009 von Bischof Klaus Küng eingeweiht und gehört zum Werk der Foyers de Charité, das 1936 in Frankreich gegründet wurde. Das Foyer ist eine geistliche Gemeinschaft von Laien mit einem Priester als Foyer-Vater und ein Werk der Evangelisierung durch geistliche Exerzitien. Infos: www.foyersonntagberg.at.

„Mein Hobby“ ist eine Reihe von Kirche bunt, in der außergewöhnliche Talente und interessante Hobbys von kirchlichen Persönlichkeiten vorgestellt werden.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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