Gastkommentar von Mag. Hans Wimmer
Einander Engel sein

Mag. Hans Wimmer, Leiter der Pastoralen Dienste | Foto: zVg

Gefangen, gefesselt und doch wundersam zur Freiheit berufen. Dies durfte der Apos­tel Petrus (vgl. Apg 12) zutiefst und hautnah erfahren. Diese Bibelstelle war Mitte Oktober für den Pastoralrat der Diözese eine ermutigende und tiefe Inspiration, um gerade jetzt als Kirche präsent und handlungsfähig zu sein.
Eingezwängt in die Dynamik der Pandemie legt sich Lähmung und Mutlosigkeit auf unsere Seele. Im Lebensdunkel der Menschen und im Schatten des Todes tauchen in der Bibel gerne Engel auf, um die heilende Nähe Gottes spürbar zu machen. Überraschend und unerwartet stellen sich himmlische Boten, göttliche Begleiter auch heute noch an unsere Seite. Sie erleuchten mit ihrer Botschaft das Dunkel unserer Lebens- und Arbeitsräume.
„Steh auf, fürchte dich nicht“! – Diese Ermutigung der Engel gilt nicht nur dem Petrus im Gefängnis und den Hirten in Betlehem, sie gilt auch uns heute und jetzt. Wir sind zur Auferstehung, zum Aufstehen, zur Freiheit berufen. Leben ist uns verheißen, Leben in Fülle ist uns zugesprochen.

Offene Kirchen und offene Menschen

Wir dürfen in dieser Zeit des Advents einander Engel sein, die Licht und Freude in die Ausweg- und Orientierungslosigkeit der Menschen bringen. Wir sind jetzt gefragt, Beziehungen zu pflegen zu Menschen, die uns brauchen. Jede und jeder von uns kennt Menschen, die sich über einen Telefonanruf freuen würden. Ein Zaungespräch oder eine einfache Dienstleistung halten das Feuer des Zusammenhalts und der Solidarität lebendig.

Diese Zeit der Einschränkung braucht offene Kirchen und offene Menschen, die in dieser besonderen Zeit präsent sind. Wir geben der Kirche hier und jetzt ein konkretes ermutigendes Gesicht, indem wir andere Gesichter zum Leuchten bringen. Die Pfarre als Kirche vor Ort darf hier Zeichen und Werkzeug für heilsame Ermutigung und mit Freude erfülltem Leben sein.

Ermutigen wir die Menschen, die Gegenwart Gottes im eigenen Haus und in der eigenen Wohnung zu spüren. Der Herrgottswinkel, eine Gebetsecke, der Adventkranz sind Verweise auf das Heilige in unserem Alltag. Das Gotteslob und bereitgestellte Gebetstexte helfen, um gemeinsam zu beten und zu singen. Ermutigen wir die Menschen auch, einander Segen zu sein, einander zu segnen und die ihnen anvertrauten Menschen in den Arm zu nehmen. Verkünden wir den Menschen: Gott ist da. Seine Liebe möchte uns und unsere Liebs­ten umarmen!

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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