Achtsamkeit und Selbstfürsorge
Als Eltern auch gut für sich selber sorgen

Achtsamkeits-Trainerin Kathrin Andrusko ist Mutter von zwei Kindern. | Foto: zVg
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Eltern-Sein ist wunderschön, manchmal aber auch sehr herausfordernd. Was Achtsamkeit und Selbstfürsorge für Eltern bedeuten, erläutert Seminarleiterin Kathrin Andrusko.

Als Mutter oder Vater fühlt man sich manchmal wie im Hamsterrad, z. B. jetzt zum Schulbeginn. Man kümmert sich um alles und jeden, und nimmt sich kaum Zeit für sich selbst. Das kann einige Zeit lang gut gehen, laugt auf Dauer gesehen aber aus und stresst.

Mehr Gelassenheit versprechen Achtsamkeit und Selbstfürsorge, zwei auf innere Haltungen abzielende Begriffe, denen man derzeit in den Medien des Öfteren begegnet. Und auch die St. Pöltnerin Kathrin Andrusko hält sehr viel davon. Im September startet ihr Online-Seminar „Achtsame Selbstfürsorge und Stressbewältigung für Eltern“ mit einem Info-Abend im Bildungshaus St. Hippolyt (siehe Info-Box).

Wahrnehmen, was in mir und um mich herum ist

„Achtsamkeit bedeutet, im Hier und Jetzt – ohne Bewertung oder Urteile – wahrzunehmen, was jetzt gerade ist“, erklärt die junge Kursleiterin. Es gehe um die Wahrnehmung des eigenen Körpers, der Sinneseindrücke, der Gedanken. „Wenn ich meine Gedanken bemerke, dann ist das schon Achtsamkeit.“

„Wer für Kinder gut sorgen möchte, muss auch gut für sich selbst sorgen.“

Achtsamkeit müsse eingeübt werden, so Andrusko. Im Alltag integriert, kann das bedeuten, während eines Gesprächs eine kurze Atempause einzulegen oder bewusst den Wind zu spüren. Diese Art von Achtsamkeit könne man „so nebenbei“ praktizieren. Eine „formellere Art“ des Einübens seien Zeiten der Stille, in der man sich z. B. auf den Atem fokussiert.

Achtsamkeit sieht Kathrin Andrusko als Basis für Selbstfürsorge, den liebevollen und freundlichen Umgang mit sich selbst: „Zuerst muss ich bemerken, dass es mir nicht gut geht, um liebevoll darauf zu antworten.“ Denn wer für Kinder gut sorgen möchte, müsse auch gut für sich selbst sorgen. Selbstfürsorge ist dabei mehr, als sich als Elternteil ein paar Tage Urlaub zu gönnen. Es gehe einerseits darum, äußere Stressfaktoren zu erkennen, und andererseits die eigene kritische Stimme in sich wahrzunehmen („Ich kann das nicht“ oder „Ich bin nicht gut genug“).

Selbstfürsorge meint, eine innere Stimme zu kultivieren, die freundlich und mitfühlend spricht, und diese lauter werden zu lassen („Das ist mir gut gelungen“ oder „Ich darf Fehler machen wie andere auch“). Diese Freundlichkeit bewirkt dann, dass man öfter auf die eigenen Bedürfnisse achtet: Ich fühle mich nicht gut, und mache mir eine Tasse Tee. Ich stehe unter Druck und mache deshalb eine Pause. Ein solches Innehalten könne bewirken, aus dem Reiz-Reaktions-Muster auszusteigen und stattdessen wieder selbstbestimmt und gemäß eigener Werte zu handeln.

Durch die täglichen Pflichten könne man sich entweder „durchboxen“ oder sich mit einer freundlichen Stimme motivieren und „mit sich selbst gut durchgehen“. Und: „Menschen, die mit sich selbst gut umgehen, können fürsorglicher und liebevoller mit anderen umgehen“, ist Kathrin Andrusko überzeugt.

Autor:

Patricia Harant-Schagerl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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