Fortbildung
Priesterstudientagung zum Thema Taufe

Rund um das Thema Taufe ging es bei der heurigen Priesterstudientagung (19. bis 21. Februar) im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten. | Foto: Martina Bender
  • Rund um das Thema Taufe ging es bei der heurigen Priesterstudientagung (19. bis 21. Februar) im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten.
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Rund um das Thema Taufe ging es bei der heurigen Priesterstudientagung (19. bis 21. Februar) im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten. Zur Priesterfortbildung konnten Bischof Alois Schwarz und Weihbischof Anton Leichtfried über 100 Teilnehmende begrüßen – darunter auch Altbischof Klaus Küng. Durch das Programm führten Michaela Lugmaier und Christian Ebner.

Den Auftakt zur dreitägigen Fortbildung machte Universitätsprofessor Wolfgang Mazal, der aufgrund einer Gastprofessur in Kioto (Japan) via Liveschaltung über die Lebenswelt von jungen Familien heute sprach. Mazal, der auch Leiter des Instituts für Familienforschung ist, ging zunächst auf den Begriff Familie ein, gab einen historischen und soziokulturellen Überblick und zeigte dann Tendenzen junger Familien in der heutigen Gesellschaft auf.

Auslaufmodell Familie?

In der gegenwärtigen politischen Debatte, so der Universitätsprofessor, gewinne man den Eindruck, dass die Familie im traditionellen Sinn ein Auslaufmodell sei. Die Wahrheit sei aber, das die meisten Menschen in der Familie den Ort sehen, wo Vater, Mutter und Kind zusammenleben. Und Tatsache sei, dass in Österreich die meisten Kinder in „klassischen Familien aufwachsen“. Mazal mit Blick auf Patchwork-Familien: „Ob das nun der leibliche Vater oder die leibliche Mutter ist, sei dahingestellt.“

Im Hinblick auf Familien heute in Österreich nannte der Arbeits- und Sozialrechtler prägnante Fakten: So sind Eheschließungen nach der Corona-Pandemie leicht gestiegen, gleichzeitig ist die Scheidungsrate gesunken. Diesen Trend führte Mazal auf die Sehnsucht der Menschen nach Stabilität in schwierigen Zeiten zurück. Deutlich angewachsen ist nach der Migrationswelle in den Jahren 2015 und 2016 die Geburtenrate, diese Zahl sei allerdings in den letzten Jahren wieder gesunken, so der Familienforscher. Insgesamt würde die „Reproduktionsdynamik“ vor allem aus dem migrantischen Milieu kommen. Diese Menschen seien grundsätzlich „nicht Adressaten des Taufunterrichts“, so der Professor. Er verwies auf Prognosen, wonach der Anteil an Christen in Österreich im Jahr 2050 deutlich unter 30 Prozent betragen werde.

Ein Dritter im Bund

Kritisch sah Mazal die Tendenz in Österreich, dass in der öffentlichen Diskussion Familie meist mit Negativ-Themen besetzt sei: Abtreibungen, Leihmutterschaft, Altersarmut, Kinderlosigkeit, ... „Die jungen Leute sind heute zugeschüttet mit solchen Themen“, sagte der Familienforscher. Für ihn stelle sich die Frage, ob die Kirche Familienpastoral als positives Thema oder als Problem kommuniziert. „Die Ehe und die Familie sind kein Paradies – das ist uns für später versprochen.“ Es gehe darum, den jungen Menschen Mut zu machen und zu kommunizieren, dass sie nicht allein in der Ehe sind, sondern dass mit Gott ein dritter im Bund ist.
Weitere Themen der Tagung waren u. a. Taufpastoral aus der Sicht eines Pfarrers, neutestamentliche Tauftheologie oder auch liturgietheologische Reflexionen zu Ritus und Bedeutung der Tauffeier.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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