Die Botschaft Osterns erschließen
Mit Kindern über die Auferstehung sprechen

In einem Ei kann ein Kücken wachsen. Obwohl es von außen leblos aussieht, entsteht innen neues Leben. Deshalb ist da Ei ein Symbol für die Auferstehung. | Foto: Harald Oppitz/KNA
  • In einem Ei kann ein Kücken wachsen. Obwohl es von außen leblos aussieht, entsteht innen neues Leben. Deshalb ist da Ei ein Symbol für die Auferstehung.
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Fragt man Kinder, was zu Ostern geschieht, dann werden die meisten Antworten wohl in etwa so lauten: „Da versteckt der Osterhase die Eier“ oder „Da gibt es ganz viel Süßes“. Der christliche Sinn des Osterfestes, der die Kernbotschaft unseres Glaubens enthält, will erst entdeckt werden.

Die Geschichte von Jesus hat auch viele traurige Stellen. Jesus wird verraten, gefoltert und ermordet. Und auch wenn man Kindern nicht alle grausamen Details seines Leidenswegs zumuten wird: Man kann mit ihnen darüber sprechen, dass Jesus gestorben, jedoch nicht tot geblieben ist. Man kann ihnen erzählen: Nach Jesu Tod dachten alle seine Freundinnen und Freunde, dass alles, was er gesagt und getan hatte, nur wie ein schöner Traum gewesen war. Wie eine Seifenblase war dieser Traum jetzt scheinbar geplatzt. Doch dann geschah etwas völlig Unerwartetes: das Wunder von Ostern.

Das Verständnis von Tod und Leben hängt vom Alter des Kindes ab.

Das Verständnis von Tod und Leben hängt vom Alter des Kindes ab. Jean Piaget, ein Pionier der Entwicklungspsychologie, untersuchte, welche Vorstellungen Kinder mit Leben und Tod in welchem Alter verbinden, und teilte seine Erkenntnisse in vier Entwicklungs-Stadien. Im ersten (zirka zwischen drittem und sechstem Lebensjahr) betrachten Kinder alles als lebendig, was aktiv und nützlich ist. Ein Objekt, das seinen Zweck erfüllt wie z. B. eine brennende Kerze, wird als lebendig angesehen. Der Tod ist für Kinder unter fünf Jahren nichts Endgültiges, sondern vorübergehend wie der Schlaf oder eine Reise.

Im zweiten Stadium (etwa zwischen sechstem und achtem Lebensjahr) wird Leben fast ausschließlich durch Bewegung definiert. Der See ist z. B. nicht immer lebendig, weil sich auf ihm nur manchmal Wellen bewegen. Ungefähr ab dem Schulalter können Kinder die Endgültigkeit des Todes erfassen. Im dritten Stadium (zwischen achtem und zwölftem Lebensjahr) gilt nur die spontane Eigenbewegung als Zeichen von Lebendigkeit. Achtjährige Kinder erkennen, dass alle Menschen einmal sterben müssen – der Tod wird in der Regel als Naturphänomen akzeptiert. Ab dem zwölften Lebensjahr gelten nur noch Pflanzen, Tiere und Menschen als lebendig.

Hilfreiche Vergleiche und Bilder

„Er ist nicht hier!“ Mit diesen einfachen Worten beschreibt der Evangelist Markus etwas vollkommen Unbegreifliches. Wer nicht glauben kann, dass Jesus tatsächlich von den Toten erweckt wurde, ist nicht allein: Auch Jesu beste Freunde, seine Jünger, konnten es nicht fassen. Deshalb wird die Ostergeschichte auch seit jeher neu ausgelegt und erklärt: Der Apostel Paulus vergleicht Jesu Sterben und Auferstehen mit einem Samenkorn, das in die Erde fällt. Und nicht nur Paulus hat sich Vergleiche einfallen lassen. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich viele Bräuche herausgebildet. Osterfeuer, Osterkerze und Osterlamm können helfen, die Botschaft zu verstehen: Das Licht ist stärker als die Dunkelheit, das Schwache triumphiert über das Starke, die Liebe über das Böse und den Tod.

Und auch das Ei und der Hase sind Symbole für das Leben und die Auferstehung: Das Ei hält – wie ein Grab – das Leben in sich verschlossen. Der Hase steht für Leben und Fruchtbarkeit; weil er keine Augenlider hat, glaubte man früher, er schläft nie – wie Christus nicht für immer entschlafen ist.

An die Erfahrungen des Kindes anknüpfen

Die Auferstehung Jesu schenkt uns den Glauben, dass auch für uns mit dem Tod nicht alles zu Ende ist. Wir hoffen, dass wir einmal alle wiedersehen werden, die wir lieb haben und die vor uns gestorben sind.
Die Auferstehung Jesu hat auch jetzt schon Auswirkungen auf unser Leben. Mit ihr kommt die Zuversicht, dass die Liebe stärker ist als Tod und Gewalt. Kinder machen bereits Erfahrungen mit Gewalt und Bösem, die manchmal übermächtig erscheinen: Da wird einer gemobbt, und man kann sich nicht wehren; da herrscht Krieg, und man kann nichts dagegen tun. Aber mit Jesus können wir Mauern der Lieblosigkeit durchbrechen und mitwirken an Gottes Reich, das oft ganz klein anfängt und mit der Kraft der Liebe scheinbar Unmögliches möglich macht.

Autor:

Patricia Harant-Schagerl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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