20. Benefiz-Suppenessen im NÖ Landhaus
Benefiz-Suppenessen: Teilen spendet Zukunft

Benefiz-Suppen­essen im NÖ Landhaus: kfb-Vorsitzende Anna Rosenberger, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Bischof Alois Schwarz freuten sich über viele prominente Besucher aus Politik, Gesellschaft und Kirche. | Foto: Wolfgang Zarl
  • Benefiz-Suppen­essen im NÖ Landhaus: kfb-Vorsitzende Anna Rosenberger, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Bischof Alois Schwarz freuten sich über viele prominente Besucher aus Politik, Gesellschaft und Kirche.
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Zum 20. Mal wurde heuer zum Benefiz-Suppenessen zugunsten der Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung der Diözese St. Pölten in das NÖ Landhaus geladen. Das Motto: „Gemeinsam für eine Zukunft in eigener Hand“.

Weltweit erzeugt die Landwirtschaft zwar ein Drittel mehr Kalorien, als für die Versorgung der gesamten Erdbevölkerung notwendig ist, dennoch kämpfen Indigene wie in Nord­ostindien nach wie vor mit Mangel­er­nährung und Ausbeutung durch die Agro-Indus­trie. Darauf wurde beim traditionellen Benefiz-Suppenessen zugunsten der Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung (kfb) der Diözese St. Pölten hingewiesen. Kfb-Vorsitzende Anna Rosenberger konnte beim 20. Benefiz-Suppenessen im NÖ Landhaus zahlreiche Prominente begrüßen. Gastgeberin Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner musste wegen einer Erkrankung absagen. „Aber ich kann Ihnen zusagen, dass das Benefiz-Suppenessen auch in Zukunft hier im Haus stattfinden wird“, versprach LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, der die Grußworte der Landeshauptfrau ausrichtete und sich vom Engagement der kfb beeindruckt zeigte. „Ich glaube, dass wir dankbar sein sollten, dass es uns so gut geht, und wir sollten unsere Brieftasche weit öffnen“, animierte er zum Spenden für den guten Zweck.

„Die Menschen aufrütteln“

Als besonderen Ehrengast konnte Anna Rosenberger Altlandeshauptmann Erwin Pröll begrüßen, unter dessen Ägide vor 20 Jahren das Benefiz-Suppenessen im Landhaus eingeführt worden war. Ihm, so Pröll in seinen Grußworten, sei es vor dem Hintergrund der damaligen gesellschaftlichen Entwicklung, der wachsenden Kluft zwischen jenen Menschen, die im Überfluss leben, und jenen, die auf der Schattenseite stehen, wichtig gewesen, „die Menschen in der raschlebigen Zeit aufzurütteln“ und zum Innehalten und Nachdenken anzuhalten. „Mit dem Benefiz-Suppenessen wollten wir hier einen Beitrag leisten und dazu anregen, auch etwas für andere zu tun.“
Sie sei bei Pröll auf ein „offenes Ohr und Herz“ getroffen, erinnerte sich die damalige kfb-Vorsitzende Helene „Heli“ Renner, die heuer auch das Suppenrezept (Waldviertler Erdäpfelsuppe) spendete. Mit dem Benefiz-Suppenessen wollte man Öffentlichkeit schaffen und die zahlreichen engagierten Frauen in den Pfarren beim Fastensuppen-Essen unterstützen. Bewegt erinnerte Heli Renner an die damalige Landeshauptmann-Stellvertreterin Liese Prokop, die die Aktion „sehr unterstützt und mitgetragen“ habe.
Bischof Alois Schwarz dankte in seinen Grußworten der kfb für ihr Engagement und den Gästen für ihre Spenden. Er rief dazu auf, die Dankbarkeit einem Gott gegenüber, „der uns in diesem Land hier leben lässt und uns die Kraft zum Teilen gibt“, im Herzen groß sein zu lassen. „Ich meine, je mehr Sie diesen Gott zulassen als einen, der Sie liebt, umso mehr werden Sie geben, weil Sie merken: Er ist maßlos in seiner liebenden Zuwendung.“

Ausbeutung und Mangelernährung

Von der Ausbeutung der Schöpfung und dem damit einhergehenden Nahrungsmangel berichtete Ajitha George von der lokalen Hilfsorganisation BIRSA im nordindischen Bundesstaat Jharkand. Sie arbeitet in der vom Bergbau schwer in Mitleidenschaft gezogenen Region mit Frauen und Mädchen. Die meisten Dorfbewohner dort leben von ihrem eigenen kleinen Acker und dem, was die Wälder und Flüsse der Umgebung hergeben. Mit dem Verlust von Land und der fortschreitenden Verschmutzung und Zerstörung der natürlichen Umwelt sei die Selbstversorgung aber immer schwieriger geworden. Zugleich locke die Agrarindustrie mit hybridem Saatgut, Düngemitteln und Unkrautvernichtungsmitteln – Technologien, die zwar rasche Produktionssteigerungen und Einnahmen versprechen, die Menschen aber zugleich in die Abhängigkeit von Marktpreisen und Agrarkonzernen treiben und die Böden langfris­tig zerstören würden. BIRSA stärke die traditionellen und lokal angepassten Anbauformen und ergänze diese behutsam mit neueren Technologien, um gegen sich ändernde Bedingungen gewappnet zu sein. Neben landwirtschaftlichen Trainings werden etwa Modellfarmen und Tauschbörsen für natürliches Saatgut aufgebaut – Saatgut, das von den Menschen selbständig vermehrt werden kann und somit eine wichtige Basis für ein unabhängiges Ernährungssystem bildet.

BIRSA ist eines von 100 Frauenprojekten in Asien, Lateinamerika und Afrika, die durch die Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung unterstützt werden. In vielen Pfarren der Diözese St. Pölten wird am 8. März zum Fastensuppen-Essen eingeladen .

Spenden für die Aktion Familienfasttag: IBAN: AT83 2011 1800 8086 0000. Die Spenden sind steuerlich absetzbar!

Autor:

Sonja Planitzer aus Niederösterreich | Kirche bunt

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