19. Sonntag im Jahreskreis | 09.08.2020
Kommentar

Sie Sehnsucht wecken

Das Corona-Virus hat auch hier zugeschlagen: Der feierliche Start der Seelsorgeräume in unserer Diözese wird sich in vielen Fällen verschieben. Trotzdem wird in vielen Planungsgruppen und Denkwerkstätten eifrig an der konkreten pastoralen Ausrichtung gefeilt. Es ist ein Aufbruch zu neuen Ufern.
Was braucht es dafür? Wer ein Schiff bauen will – sagte Antoine de Saint-Exupéry –, der soll nicht bloß Material bereitstellen und die Arbeit organisieren, sondern vor allem in den Menschen die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer wecken. Darum wird es auch bei der Entwicklung der Seelsorgeräume in erster Linie gehen, dass es gelingt, die Sehnsucht nach einem neuen Erleben von Kirche, nach neuen Glaubenserfahrungen zu wecken.
Auch der Prophet Elija hat eine tiefe Krise und einen langen Wüstenweg durchschritten, bevor er im Schutz einer Höhle eine Verwandlung erlebt, die ihm eine ganz neue Gottes­erfahrung ermöglicht. Nicht mehr gewaltig und bedrohlich, sondern sanft und zärtlich kann er nun Gott wahrnehmen.
Die Jünger im Boot fahren ebenso wie wir jetzt voraus zum anderen Ufer. Und das ist mit Abenteuern verbunden, mit Gegenwind und hohen Wellen, mit so manchen Schreckgespenstern, die sie zu sehen glauben. Doch tatsächlich ist es Jesus, der ihnen entgegenkommt, ihnen die Angst nimmt, das Vertrauen stärkt und Mut macht. Auch wenn wir uns heute ähnlich unsicher fühlen wie sie, ist es wichtig, dass wir Jesus im Blick behalten, der uns die Hand entgegenstreckt, unsere Zweifel entkräftet und uns Mut macht, aus unseren vermeintlichen Sicherheiten herauszutreten.

Alfred Jokesch

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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