Weltkirche
20 Israeli und 2000 Palästinenser
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Angehörige feiern auf dem „Platz der Geiseln“ im israelischen Tel Aviv die Freilassung der 20 noch lebenden Menschen, die am 7. Oktober 2023 von der Hamas verschleppt worden waren. Am Montag, dem 13. Oktober 2025, wurden die 20 Israeli von der Hamas an das Rote Kreuz übergeben und danach weiter in die Obhut der israelischen Armee. Im Gegenzug sollen fast 2000 palästinensische Häftlinge freikommen. Der Feststrauß aus (Palm-)Zweigen und Zitrusfrucht erinnert an die Wüstenwanderung und symbolisiert die jüdische Einheit.
Fragiler Frieden
Gaza. Stimmen zum Friedensabkommen vom 7. Oktober.
Als „Friedensfunken“ bezeichnete Papst Leo XIV. das am 7. Oktober zwischen Israel und der Hamas unterzeichnete Friedensabkommen zur Beendigung des Gazakriegs. Zugleich rief er die Verhandlungsparteien auf, den Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden fortzusetzen. Dabei müssten die „berechtigten Ziele des israelischen und des palästinensischen Volkes“ respektiert werden, sagte der Papst am Ende des sonntäglichen Angelusgebets auf dem überfüllten Petersplatz in Rom: „Zwei Jahre Krieg haben überall Tote und Ruinen hinterlassen, vor allem in den Herzen derer, die auf brutale Weise Familienangehörige und Freunde verloren haben.“ Mit der ganzen Kirche sei er den betroffenen Menschen in ihrem „unermesslichen Schmerz nahe“.
Hoffnungsvoller erster Schritt. Auch der weltweite Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) begrüßte die Waffenruhe im Gazastreifen als „hoffnungsvollen ersten Schritt“. Generalsekretär Jerry Pillay sprach in Genf von „großer Erleichterung“, verwies gleichzeitig aber auch auf die „Fragilität und Unsicherheit der bevorstehenden Übergangsphase“. Das Ausmaß des Leids und der Zerstörung sei katastrophal und habe „tiefe physische, psychische und moralische Narben hinterlassen“. Ein Wiederaufbau Gazas müsse über die Wiederherstellung der Infrastruktur hinausgehen, so Pillay. „Er muss darauf abzielen, Vertrauen und die Sicherheit der Menschen wiederherzustellen sowie die Grundlagen für nachhaltigen Frieden und Entwicklung zu schaffen“, sagte der ÖRK-Generalsekretär. Alle, Israelis wie Palästinenser, hätten ein Recht darauf, in Sicherheit, Würde und Hoffnung zu leben.
Leben mit anderen. „Wir freuen uns, obwohl wir uns nicht freuen dürfen“, sagte Sumaya Farhat-Naser in Graz. Im Afro-Asiatischen Institut sprach die palästinensische Christin aus Birzeit nahe Jerusalem am 13. Oktober über die 55 Jahre dauernde israelische Besatzung in ihrer Heimat. Die Dauerhaftigkeit des Friedens sei gekoppelt an die Einsicht der Menschen, dass das eigene Leben immer vom Leben anderer abhängig sei, so die Friedenspädagogin aus Palästina.
Kathpress/ORF/Red.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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