Anekdoten: Heiter bis heilig
Zehn Minuten zu spät

Nur mehr füsse zu sehen: Am Kärntner Dom zu Gurk ist Jesus bereits fast im Himmel.
 | Foto: Katholische Kirche Kärnten
  • Nur mehr füsse zu sehen: Am Kärntner Dom zu Gurk ist Jesus bereits fast im Himmel.
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Heuer feiert die Kirche am 26. Mai das Fest Christi Himmelfahrt. Die endgültige Aufnahme Jesu in den Himmel („Himmelfahrt“) wird in der Bibel im Lukasevangelium (Lk 24,50–53) und in der Apostelgeschichte (Apg 1,1–11) beschrieben. Zuvor war Jesus nach seiner Auferweckung seinen Jüngern über einen Zeitraum von 40 Tagen immer wieder erschienen.

Das schildert Lukas in der Apostelgeschichte so: „Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken“ (Vers 9). Und im Lukasevangelium steht: „Und es geschah, während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben.“ (Vers 51)

Künstlerische Ansichten und Freiheiten
Das haben sich Künstler anno dazumal recht plastisch vorgestellt. Jesus schwebt manchmal in den Wolken oder über den Wolken. In manchen Bildern sieht man ihn gar nicht mehr oder nur teilweise. Ein Beispiel dafür ist die Darstellung vom deutschen Maler Hans Süß von Kulmbach aus dem frühen 16. Jahrhundert: Von Jesus sind nur mehr die Beine zu sehen.

Wesentlich älter ist ein Relief im Hauptportal des Gurker Doms. Bereits um das Jahr 1230 wurde es geschnitzt. Bei Domführungen gibt es dazu einen Running Gag: Die Domführer pflegen, wenn sie beim Hauptportal sind und die Szene besprechen, zu sagen: „O je, wir sind zehn Minuten zu spät! Deshalb sehen wir leider nur mehr seine Füße.“ Und ernten damit regelmäßig einen Lacherfolg.

Autor:

Bernadette Spitzer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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