Wo i geh und steh ... | Teil 06
Von Tieren lernen

... bei Tieren

„Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen,  ein kleiner Knabe kann sie hüten.
Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind.
Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange.“
JESAJA 11,6–8


Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir,
alle Geschöpfe streben nach Glück wie wir.
Alle Geschöpfe der Erde lieben,
leiden und sterben wie wir,
also sind sie uns gleich gestellte
Werke des allmächtigen Schöpfers –
unsere Brüder.

Franz von Assisi (1182–1226

Impuls

Ich habe kein Haustier. Aber ich kenne eine Hündin persönlich: Sie heißt Fanny und gehört meiner Schwägerin. Ich staune über ihre Intelligenz, über ihre Treue und ihre Fähigkeit zuzuhören. Jedes Mal freue ich mich über ihre unbändige Begrüßung!
Für meine Schwägerin ist die Hündin eine zentrale Lebenskraft. Sie bringt Lebendigkeit, Spaß, Motivation zur Bewegung ins Leben der ganzen Familie. Fanny wüsste wohl von Frauchen die geheimsten Geschichten zu erzählen …

Ob ich Tierbesitzerin bin oder mich nur am Konzert der Amseln im Garten erfreue, Mäuse im Schlafzimmer fange oder Schmetterlingen beim Rasten zuschaue: Großartig sind Buntheit und Artenreichtum der Tiere, mit denen wir leben dürfen: Ein Grund, Gott zu loben!

Die Bibel erzählt, dass nicht nur Noah und seine Familie vor der Sintflut gerettet werden, sondern auch ein Paar von jeder Tierart. Auch von jenen, die nach jüdischer Auffassung unrein und damit für den menschlichen Genuss untauglich sind. Der Theologe und Biologe Rainer Hagencord schließt daraus: „Die Menschen wussten damals noch, dass es zum Überleben des Menschen alle Tiere braucht.“
In Jesajas Friedensvision sind Tiere Teil des erhofften Friedensreichs.
Für Franz von Assisi sind Pflanzen und Tiere, die Gestirne und der gesamte Kosmos wie eine Art Dia, durch dessen Transparenz Gott zu erahnen ist.

konkret: Die Lebenskunst

  • Ein schöner Gedanke des hl. Franziskus: „Von Tieren können wir die Lebenskunst der
    Gottunmittelbarkeit lernen.“

  • Vielleicht magst du einen Tag speziell darauf achten, wo du in deinem Alltag Tieren begegnest. Bleib stehen, beobachte sie!
  • Zur Tierliebe gehört auch ein achtsamer Fleischkonsum. Wo kommt das Fleisch her, das ich esse? Kann ich auch mit weniger Fleisch auskommen?
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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