Wo i geh und steh ... | Teil 08
In Frieden leg ich mich nieder ...

Foto: istock

In Gibeon erschien der Herr dem Salomo nachts im Traum und forderte ihn auf: Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll! Salomo antwortete: … Ich bin noch sehr jung und weiß nicht aus noch ein. … Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht! Wer könnte sonst dieses mächtige Volk regieren?
1 Kön 3,5–9

Bei Gott bin ich geborgen
still wie ein Kind
bei ihm ist
Trost und Heil.
Ja, hin zu Gott
verzehrt sich meine Seele.
Kehrt in Frieden ein.

Lied zum Anhören:
https://www.youtube.com/watch?v=9_sGRS8Rs6I

Impuls

Heute will ich den Serientitel noch ergänzen: Wo i geh und steh und lieg: ja, selbst das Bett ist ein göttlicher Ort! Ort der Dankbarkeit, des Geborgenseins, der Ruhe, der Liebe, der Träume, aber auch Ort der Erschöpfung, der Krankheit und des letzten Einschlafens.
Ein Drittel unserer Lebenszeit schlafen wir. Wie dankbar bin ich, wenn ich am Abend meinen müden Körper dem Bett überlassen und ausrasten darf. Die Erlebnisse des Tages leg ich mit hinein in mein gemütliches Bett und lasse los im Ausatmen – eine wunderbare Zeit zum Meditieren, bis mich der Schlaf einholt.
Jedes Einschlafen ist ein Einüben des Übergangs. „Sie ist friedlich eingeschlafen“, sagt die Babysitterin über das Kleinkind zu den erleichterten Eltern. „Er ist friedlich eingeschlafen“, sagen die Verwandten, wenn der Tod über Nacht im Haus eingekehrt ist.
Die Seele, die im Frieden loslassen kann: den Tag und irgendwann das Leben, ist eine glückliche Seele! Das könnte ein Ziel sein: Am Abend mein Leben so ordnen, dass ich jederzeit über die Brücke gehen könnte, die mich jetzt ins Reich der Träume und einmal ins Himmelreich führen wird.

konkret: Die Lebenskunst

  • Am Abend im Bett „den Tag ausatmen“. Atemzug für Atemzug dich voll Vertrauen hineinbergen in Gottes Umarmung. Mit Seinem liebevollen Blick auf den Tag zurückschauen und spüren, wo dir heute Freude und Lebendigkeit geschenkt wurde, was dir „Trost“ gibt. Auch spüren, was in dir Unruhe, Traurigkeit, einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Dem Guten folgen! Dieses „Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“ – wenn es öfter geübt wird – kann unserem Leben Weisheit schenken und Orientierung. Denn Gott führt uns.
  • Wenn ich nachts wach liege, wenn mich Krankheit und Sorgen quälen: beim Einatmen: „Gott“, beim Ausatmen: „Sei bei mir“.

Marlies Prettenthaler-Heckel
ist Mutter von vier Kindern und Fachreferentin für Glaube & Verkündigung im Fachbereich Pastoral & Theologie.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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