Weltkirche
Eiliger Vater
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Am 2. April 2005 starb Papst Johannes Paul II. Ökumene, Friedensbewegung und interreligiöser Dialog prägten seine Amtszeit.
Er leitete die Weltkirche über 26 Jahre und übte das bislang zweitlängste Pontifikat der Kirchengeschichte aus: Papst Johannes Paul II. (1978–2005), der erste nicht-italienische Papst nach 455 Jahren. Als gebürtiger Pole trug der am 18. Mai 1920 in Wadowice geborene Karol Wojtyla entscheidend zur politischen Wende von 1989 bei.
Gegen Frauenpriestertum. Mit Nachdruck setzt er sich ein für Ökumene, eine Aussöhnung mit dem Judentum und einen Dialog mit dem Islam. Anders verhielt sich Papst Johannes Paul II. zum Frauenpriestertum, zu welchem die Kirche seiner Meinung nach „keine Vollmacht“ habe. Mit dieser Aussage und einer knapp zehn Absätze umfassenden Begründung wollte er vor über drei Jahrzehnten die andauernde Diskussion um Priesterweihe für Frauen in der katholischen Kirche beenden – zumindest wird das gemeinhin als Ziel des Apostolischen Schreibens „Ordinatio Sacerdotalis“ vom 22. Mai 1994 gesehen.
Vielflieger. Nicht weniger als 104 Auslandsreisen bewogen Medien dazu, den Heiligen Vater als einen „Eiligen“ zu bezeichnen. Mit seinem Einsatz für Gerechtigkeit verschaffte er Kirche und Papsttum weltweit Ansehen. Der erklärte Irak-Krieg-Gegner wurde als Wegbereiter politischer Veränderungen bezeichnet. Für die Entstehung der Solidarnosc-Bewegung soll er Voraussetzungen geschaffen und damit das Klima für Freiheitsbewegungen in Europa verändert haben. „Er organisierte uns nicht zur Revolution, sondern zur Gebetsgemeinschaft“, erinnert Polens Ex-Präsident und Gewerkschaftsführer Lech Walesa an seinen Einfluss auf die Überwindung des Realsozialismus. „Erst dann hörte unsere Angst auf.“
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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