Weltkirche
Digitale Missionare

1400 „Influencer“ (Meinungsbildner im digitalen Raum) trafen sich im Vatikan. Ihre Verantwortung für die „Follower“ (jene, die deren Veröffentlichungen in sozialen Medien verfolgen) war ein Thema des Treffens im Heiligen Jahr. Papst Leo XIV. ermutigte bei einer Messe im Petersdom die Internet-affinen Gläubigen, dort die christliche Botschaft von Frieden und Hoffnung zu verbreiten.  | Foto: Vatican Media
  • 1400 „Influencer“ (Meinungsbildner im digitalen Raum) trafen sich im Vatikan. Ihre Verantwortung für die „Follower“ (jene, die deren Veröffentlichungen in sozialen Medien verfolgen) war ein Thema des Treffens im Heiligen Jahr. Papst Leo XIV. ermutigte bei einer Messe im Petersdom die Internet-affinen Gläubigen, dort die christliche Botschaft von Frieden und Hoffnung zu verbreiten.
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Vermittler der Gemeinschaft sollen „katholische Influencer“ sein. Papst Leo traf Gläubige, die in sozialen Medien aktiv sind.

Nicht die Klickzahlen oder Follower, sondern die Tiefe und Wahrheit der geteilten Inhalte sollten das entscheidende Kriterium sein“, wenn Gläubige im Internet und in sozialen Netzwerken missionarisch tätig sind. Dies sagte Kardinal Paolo Ruffini vor mehr als tausend „digitalen Missionaren und katholischen Influencern“. Diese vorwiegend jungen Menschen, die den digitalen Raum als Ort der Verkündigung des Glaubens nützen, dort als ChristInnen präsent sind und die Begegnung mit den Menschen suchen, trafen sich zum Jubiläumsjahr im Vatikan.

Es gehe darum, die sozialen Medien menschlicher zu gestalten und die Schönheit echter Beziehungen auch im digitalen Raum sichtbar zu machen. „Wir sind alle Missionare – auch im digitalen Zeitalter“, unterstrich der Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für Kommunikation. Die Kirche solle die Herausforderungen der digitalen Welt annehmen, ohne Angst und ohne sich der Logik reiner Reichweite zu unterwerfen. Der digitale Raum sei nicht als Gegensatz zur realen Welt zu begreifen, sondern als ein Teil von ihr. Der Auftrag dabei laute, dort als ChristInnen glaubwürdig Zeugnis abzulegen.

Die Kirche dürfe sich weder vor der digitalen Welt verschließen noch sich ihr unkritisch anpassen, so Ruffini weiter. Vielmehr sei ein bewusster, verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Werkzeugen nötig, getragen von der Überzeugung, dass wahre Kommunikation über Technik hinausgehe: „Was zählt, ist nicht die Verbindung, sondern die Gemeinschaft.“

Bei dem Treffen sprach der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in den USA, Roger J. Landry, in einem Vortrag über die Glaubwürdigkeit im Netz. Die wirksamsten digitalen VerkünderInnen seien nicht unbedingt die technisch versiertesten oder prominentesten, sondern jene, deren Leben die Wahrheit des Evangeliums authentisch widerspiegelt, erklärte der Geistliche. Auf geistliche Tiefe und ein heiligmäßiges Lebenszeugnis komme es auch bei der Online-Verkündigung an: „Die eigentlichen Influencer Gottes sind nicht diejenigen mit den meisten Followern, sondern jene, in denen andere Menschen Gott erkennen können.“ Digitale Missionare müssten sich fragen, wie sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln – Websites, Podcasts, soziale Netzwerke – nicht sich selbst, sondern Christus in den Mittelpunkt stellen könnten.
Der Erzbischof von Madrid, José Cobo Cano, wies bei einer Eucharistischen Anbetung im Petersdom darauf hin, dass die digitale Welt Risiken wie Eitelkeit und Vereinzelung berge, jedoch auch ein Raum der Gnade sein könne – vorausgesetzt, sie werde verantwortungsvoll und im Dienst des Evangeliums genutzt und als Form der Mitverantwortung für das Gemeinwohl verstanden.

Quelle: Kathpress

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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