Mag. Leopold Schlager zur Pensionierung:
Hörende und Lernende bleiben

Mag. Leopold Schlager (re.) übergibt an Mag. Felix Deinhofer (li).   | Foto: Wolfgang Zarl
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Der Theologe und langjährige Mitarbeiter von „Kirche bunt“, Leopold Schlager, trat in den wohlverdienten Ruhestand und verabschiedet sich mit einem tiefgründigen Rückblick. Sein Nachfolger wurde der Theologe Felix Deinhofer. Er wird sich in der nächsten Ausgabe den Leserinnen und Lesern vorstellen.

Als ich nach einem ersten Praktikum 1987 meinen Dienst bei „Kirche bunt“ begonnen habe, konnte ich mir nicht vorstellen, dass es so viele Jahre – ganze 36 ! – werden sollten. Es war eine in vieler Hinsicht bewegte, ereignisreiche und herausfordernde Zeit – besonders für die Kirche in Österreich und in der Diözese St. Pölten. Insgedsamt drei Papstbesuche in Österreich fielen in diese Zeit, außerdem der „Mitteleuropäische Katholikentag“ in Mariazell im Jahr 2004. Einen großen Teil dieser Zeit überschattete leider der sexuelle Missbrauch im kirchlichen Bereich.

Rapide Veränderungen

Gerade im redaktionellen und im technischen Bereich gab es rapide Veränderungen. Anfangs wurden alle Beiträge noch mit der Schreibmaschine auf Manuskriptpapier getippt. Bald kamen aber auch bei „Kirche bunt“ Computer zum Einsatz, anfangs nur für die Textelemente. Digitalisierung und Internet beschleunigten die Entwicklung; wandfüllende Bild- und Textarchive wurden hinfällig. Seit 2009 obliegt den Redakteurinnen und Redakteuren von „Kirche bunt“ die Gestaltung der Seiten bis zum druckfertigen PDF. Und von da ist es nur mehr ein kleiner Schritt bis zur Zeitung im digitalen Format.

Einer meiner Theologieprofessoren an der Universität Salzburg wurde nicht müde, seine Studenten auf die Notwendigkeit des „life long learning“ (lebenslanges Lernen) hinzuweisen. Wie recht er hatte! Es gilt, den Glauben stets neu zu verorten in der heutigen Zeit, dort, wo die wirklich brennenden Fragen sind. Papst Franziskus weist uns da den Weg zu einer Kirche in neuer Gestalt – gerade mit dem „Blick zu den Rändern“.
Rückblickend war die Mitarbeit bei „Kirche bunt“ eine vielseitige und erfüllende Aufgabe. So konnte ich neben dem Fixpunkt Liturgie und Kirchenjahr mit der kurzen Einführung zu den Sonntagslesungen („Kurz erklärt“), Pfarrreportagen ebenso gestalten wie eine gelegentliche Jugendseite, biblische und kirchengeschichtliche Themen, so manche „Meditationsseite“ und über einige Zeit auch die Kinderseiten, dazu oft die Nachrichten aus Österreich und der Weltkirche, und in Ausnahmefällen war auch noch der Terminkalender fertigzustellen.

„Uns ist das Wort gegeben, um die schöne verletzliche Welt heimzuholen ins Herz.“

An dieser Stelle möchte ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, von Herzen danken, dass Sie meinen Beiträgen Beachtung geschenkt haben. Über den vielen Wörtern sollten wir das eine Wort nicht überhören, das Gott zu uns gesprochen hat in Jesus, seinem Mensch gewordenen Sohn.

Für so manche Fehler, die mir unterlaufen sind, bitte ich um Nachsicht und Entschuldigung. Der Philosoph Martin Heid-egger hat die Formulierung vom „Haus der Sprache“ geprägt. „Uns ist das Wort gegeben, um die schöne verletzliche Welt heimzuholen ins Herz“, schreibt Christine Busta in einem ihrer Gedichte. Wenn durch den einen oder anderen meiner Texte der Glaube „bewohnbar“ geworden ist, dann freut mich das.
Ein Dank zum Abschied
Danken möchte ich auch denen, die mir diese einzigartige Arbeitsstelle ermöglicht haben. Das war über viele Jahre vor allem der 2015 verstorbene „Kirche bunt“-Herausgeber und -Chefredakteur Prälat Mag. Josef Eichinger. Danke den Verantwortlichen der Diözese, insbesondere dem Herrn Generalvikar Christoph Weiss, der im Auftrag von Bischof Alois Schwarz die Herausgeberschaft von „Kirche bunt“ inne hat, sowie der mit vielen Ideen und Impulsen wirkenden Chefredakteurin Sonja Planitzer, und nicht zuletzt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der „Kirche bunt“-Redaktions„familie“. Über die Diözesangrenzen hinweg einen Gruß an die Kolleginnen und Kollegen im Netz der österreichischen Kirchenzeitungen!
Mein Wunsch für uns alle: Bleiben wir Lernende. Und bleiben wir Hörende.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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