„Himmlische Seelen. Knöcherne Juwelen“
Museum am Dom eröffnet mit einer Jahresausstellung

Herzstück der neuen Jahresausstellung im Museum am Dom ist die Reliquie des heiligen Tiburtius, wie Museumsdirektorin Barbara Taubinger (li.) und Restauratorin Elisabeth Macho-Biegler (re.) im Gespräch mit „Kirche bunt“ erzählen. | Foto: Sonja Planitzer
  • Herzstück der neuen Jahresausstellung im Museum am Dom ist die Reliquie des heiligen Tiburtius, wie Museumsdirektorin Barbara Taubinger (li.) und Restauratorin Elisabeth Macho-Biegler (re.) im Gespräch mit „Kirche bunt“ erzählen.
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Österreichs ältestes Kirchenmuseum eröffnet nach dem Lockdown mit der Jahresschau „Himmlische Seelen. Knöcherne Juwelen“.

Eigentlich hätte das neu adaptierte Museum am Dom am 24. April mit einer neuen Jahresausstellung zum Thema Reliquien eröffnet werden sollen. Doch der Start wird wegen der Verlängerung des Lockdowns bis zum nächstmöglichen Zeitpunkt verschoben, sagt Museumsdirektorin MMag. Barbara Taubinger im Gespräch mit „Kirche bunt“. Sollte der Lockdown nicht wieder verlängert werden, wird das Museum am 5. Mai seine Tore öffnen, so Taubinger.

„Himmlische Seelen. Knöcherne Juwelen“

Ob nun 5. Mai oder später – auf die Besucher wartet Besonderes: Unter dem Titel „Himmlische Seelen. Knöcherne Juwelen“ wird der Reliquienverehrung von ihren Anfängen bis ins 21. Jahrhundert nachgegangen. Zu sehen sein werden ausgewählte Reliquienstücke, die noch in keinem Museum gezeigt wurden. Herzstück der Schau ist die auf einem Stuhl sitzende Reliquie des heiligen Tiburtius (180 bis 230), die in den Wochen vor dem Beginn der Ausstellung von Restauratorin Elisabeth Macho-Biegler gereinigt wird. Die Reliquie ist eine Leihgabe der Stadtpfarrkirche Hall in Tirol und wird, wie die anderen Ausstellungsstücke, bis zum 31. Oktober im Museum am Dom zu sehen sein.

„Das Besondere an dieser Reliquie ist nicht nur ihr toller Erhaltungszustand, sondern auch, dass sie in ihrer barocken Originalsubs­tanz weitgehend erhalten ist und ihre Provenienz von 1723 an lückenlos bis heute nachvollziehbar ist“, verweist die Museumsdirektorin auf die vielen Originaldokumente, die unter dem Rock der Reliquie gefunden wurden.

Zu sehen sein werden u. a. auch die Gebeine und der Schädel des heiligen Valentin, eine Barbara-Monstranz aus dem 18. Jahrhundert, ein barocker Reliquienschrein der heiligen Felicitas, ein Leopold-Reliquiar mit einem Stück des Gewandes Leopolds sowie ein Fragment des Holunderstrauchs, an dem der Legende nach der Schleier seiner Gattin Agnes hängen blieb, was die Gründung Klosterneuburgs zur Folge hatte. Darüber hinaus können die Besucher in einer Schaurestaurierung live mitverfolgen, wie die Reliquie des heiligen Eusebius restauriert wird.
Das Museum am Dom, das übrigens das ältes­te Kirchenmuseum Österreichs ist, wurde in den vergangenen Monaten umfassend neu adapiert. Böden, Vitrinen und das Beleuchtungs­sys­tem wurden erneuert, über den Domplatz wurde ein neuer und barrierefreier Zugang errichtet. Durch die Reduktion der Ausstellungsstücke sollen die ausgestellten Objekte besser zur Geltung kommen, sagt Barbara Taubinger. Im Laufe des Jahres soll auch die Dauersammlung aktualisiert und neu gestaltet werden.

Autor:

Sonja Planitzer aus Niederösterreich | Kirche bunt

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