Metzler-Orgel
50 Jahre Domorgel St. Pölten

Der Spieltisch der 1973 errichteten Metzler-Orgel im St. Pöltner Dom. | Foto: orgeplus.at
  • Der Spieltisch der 1973 errichteten Metzler-Orgel im St. Pöltner Dom.
  • Foto: orgeplus.at
  • hochgeladen von Kirche bunt Redaktion

Am 10. November 1973 wurde im St. Pöltner Dom die neugebaute Metzler-Orgel geweiht. Anlässlich des 50. Jahrestages der Domorgelweihe findet am 11. und 12. November ein musikalisches Festwochenende im Dom statt.

Am 29. Juni 1973 wurden in der Pfarrkirche Krems-St. Veit fünf Weihekandidaten der Diözese St. Pölten zu Priestern geweiht. Im Dom konnte die Feier nicht abgehalten werden, da dort zu dieser Zeit eine große Baustelle vorzufinden war: Die neue Domorgel wurde installiert.

Das Vorgängerinstrument war im Jahr 1903 von der Firma Rieger aus Jägerndorf (Schlesien) im romantischen Stil mit drei Manualen und 42 Registern errichtet worden. 1938 wurde das Werk elektrifiziert und vergrößert sowie ein zweiter Spieltisch im Altarraum eingebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie schließlich auf 72 Register vergrößert.

Die erneuerte Orgel zeigte allerdings rasch erhebliche Schäden, weshalb zu Beginn der 1960er-Jahre die rege Orgelkonzerttätigkeit im Dom abbrach. Am 1. April 1964 (laut Dompfarrchronik ein „böser Aprilscherz“) stürzte außerdem ein Barockengel des Gehäuses auf den Spieltisch, wodurch dieser irreparabel zerstört wurde. Von nun an war klar: Ein Neubau ist unumgänglich.

Walter Graf, der damals neue Domkapellmeister, stand ganz im Bann der Orgelbewegung der Zeit, die in der Abkehr vom romantischen Orgelbau und in der Orientierung am barocken Klangideal bestand. Man suchte daher nach einer Firma, die auf diesem Gebiet einen Namen hatte. Diese fand man schließlich in der Schweizer Orgelbaufirma Metzler, die sich bereits seit 1937 wieder auf den mechanischen neobarocken Orgelbau spezialisiert hatte.

Die neue Orgel wurde ganz im Sinne des Zeitgeistes viel kleiner dimensioniert: Mit 36 an der Zahl verfügt sie über „nur“ halb so viele Register wie ihre Vorgängerin.

Neue Heiller-Gesamteinspielung

Einer der maßgeblichen Vorkämpfer der Orgelbewegung in Österreich war der Organist und Komponist Anton Heiller (1923-1979), der heuer am 15. September seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Ihm, in dessen geistigem Einfluss das neue Instrument im Dom entstanden ist, zollt Domorganist Ludwig Lusser passenderweise im Jubiläumsjahr der Metzler-Orgel seinen Tribut durch die CD-Einspielung aller Orgelwerke des Meisters.
Die aus sieben CDs bestehende Gesamteinspielung wird am 6. November um 19 Uhr in einem Konzert im Dom präsentiert. Sie kann unter l.lusser@dsp.at um 50 Euro bestellt werden.

Die „Jubilarin“ wird mit vier  Veranstaltungen gefeiert.

Am 11. und 12. November wird die „Jubilarin“ in insgesamt vier Veranstaltungen gefeiert und von verschiedenen namhaften Organisten bespielt (Informationen zu den Konzerten:
dommusik.com).

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ