Schüler/innen thematisieren NS-Verbrechen in Mauer-Öhling
„Mauer des Schweigens“ – Schüler präsentierten Film zu „Euthanasie“

V. l.: Franz Moser (Hiphaus), Martha Keil, Wolfgang Gasser (beide INJOEST), GR Mirsada Zupani, Ärztl. Direktor Christian Korbel (LK Mauer), Tina Frischmann, Philipp Mettauer (INJOEST) und die Filmemacherinnen – Schülerinnen der ALW Amstetten.
 | Foto: zVg
  • V. l.: Franz Moser (Hiphaus), Martha Keil, Wolfgang Gasser (beide INJOEST), GR Mirsada Zupani, Ärztl. Direktor Christian Korbel (LK Mauer), Tina Frischmann, Philipp Mettauer (INJOEST) und die Filmemacherinnen – Schülerinnen der ALW Amstetten.
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Das Institut für jüdische Geschichte Österreichs (INJOEST) und das St. Pöltner Bildungshaus St. Hippolyt luden zur Präsentation des Dokumentarfilms „Mauer des Schweigens“. Mindestens 2.380 Patienten der Psychiatrieklinik Mauer-Öhling sind im Nazi-Regime ermordet worden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung tausender Patienten­akten. Die erschütternde Zahl war vielen in der Region bislang nicht bekannt.

Schülerinnen und Schüler der von den Franziskanerinnen geführten ALW Amstetten filmten und interviewten in einem zweijährigen Forschungsprozess Angehörige von Opfern und Tätern der NS-Morde in der „Heil- und Pflegeanstalt“ Mauer-Öhling sowie Personen, die vom Umgang und von der Aufarbeitung mit dem Thema nach 1945 erzählten. Sie setzten sich dabei aufgrund der unmittelbaren Nähe des Schulstandortes zum Landesklinikum Mauer vertiefend mit der Erinnerung an die in der NS-Zeit ermordeten Patienten und der vor Ort entstandenen Wirkungsgeschichte auseinander. Der Film entstand mit Unterstützung des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs, der Direktion des „Aufbaulehrgangs Wirtschaft“ (ALW), der Stadtgemeinde Amstetten und unter professioneller Anleitung durch die Dokumentarfilmerin Bernadette Dewald. In Eigenregie erstellten neun Schüler dieses filmische Zeugnis, das dem Bewusstwerden und der Erinnerung an die Opfer in Mauer-Öhling dienen soll.
In seiner Begrüßung erwähnte Franz Moser vom Bildungshaus St. Hippoyt, dass es damals neben viel Schweigen auch klare Stimmen“ der Kirche gegeben habe. Moser verwies auf die berühmten Predigten des Müns­teraner Bischofs August Graf von Galen im Juli und August 1941 und auf die Silvesterpredigt 1941 des St. Pöltner Bischofs Michael Memelauer.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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