Firmvorbereitung
Verantwortung für die Schöpfung

An einer bereits bestehenden Aktion der Pfarre nahmen die Firmlinge in Krumpendorf teil und machten ihre Umgebung damit ein bisschen sauberer. | Foto: Foto: Jost
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  • An einer bereits bestehenden Aktion der Pfarre nahmen die Firmlinge in Krumpendorf teil und machten ihre Umgebung damit ein bisschen sauberer.
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Zusammen mit dem Referat für Schöpfungsverantwortung setzten sich Firmlinge aus ganz Kärnten in ihren Pfarren mit dem Thema Schöpfung, Natur und Umweltbewusstsein auseinander. Dabei entstanden viele kreative Workshops und Ideen.

von Carina Müller

Viele Pfarren nahmen sich der Schöpfungsverantwortung an und sensibilisierten ihre Firmlinge zu den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit. Zusammen mit dem Leiter des Referates für Schöpfungsverantwortung Harald Jost entstanden Workshops und Aktionen zu verschiedensten Themen im Rahmen der Schöpfung: „Einerseits braucht es initiative junge Leute für die Bewältigung der anstehenden Pro-bleme. Andererseits glaube ich, dass wir als Kirche diesen jungen Menschen eine gewisse Ermutigung und Bestärkung mitgeben können, um wirklich initiativ zu werden. Deshalb habe ich den Kontakt zu einzelnen Pfarren gesucht. Daraus sind dann kleine Aktionen und Workshops entstanden.“

Secondhand statt Fast Fashion
In der Pfarre Saak kamen die Firmlinge mit Umweltpfarrgemeinderätin Romana Martinz, Firmbegleiterin Evelyn Mack und Leiter des Referates für Schöpfungsverantwortung Harald Jost zu einem Workshop zum Thema „Kleidung“ zusammen. „Das Ziel war es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was man am Leib trägt und welche Konsequenzen daraus entstehen.“ Die Fragen: „Woher habe ich meine Kleidung?, „Wie viel Kleidung habe ich?“, „Wie viel davon trage ich und was ist ungetragen?“ standen dabei im Mittelpunkt. Jost erzählt: „In einer Jeans stecken z. B. 42.000 Flugkilometer, bis sie auf den Ladentisch kommt. Dann kann es sein, dass diese nicht einmal getragen wird, weil sie kein bestimmtes Emblem hat. Sie landet im Müll oder kommt in den Recycling-Prozess, der noch einmal 20.000 Flugkilometer zur Folge hat.“
Das Hauptziel des Workshops war herauszufinden, was man als junger Mensch dagegen machen kann. Dazu sind Vorschläge gesammelt worden, wie die Weitergabe von Kleidern an Geschwister, das Tauschen von Kleidung sowie das Überlegen, was man will und was man braucht.

Kleider unter Freunde bringen
Ein ähnlicher Workshop, jedoch mit einem ganz anderen Charakter, wurde mit den Firmlingen in der Pfarre St. Veit/Glan veranstaltet. „In St. Veit war die Gruppe viel kleiner und von daher ist es viel konkreter geworden. Die Firmlinge haben genau überlegt, wie ihr Kleiderkasten wirklich aussieht. Dann haben sie aufgezeichnet, wie groß ihr Kleiderkasten ist, wie viel sie pro Halbjahr kaufen und wie viel sie wirklich brauchen. Daraus ist dann die Idee, eine Kleidertauschbörse zu starten, aufgekommen“, bemerkt Jost.
Firmling Bettina Marschig ist bereits begeisterte Tauscherin: „Ich sortiere Kleidung, die ich nicht mehr anziehe, immer wieder aus meinem Kleiderschrank aus. Danach mache ich ein Video von den Kleidungsstücken und sende es an meine Freundinnen. Sie machen dann einen Screenshot von den Teilen, die sie gerne haben würden, und ich bringe sie ihnen z. B. mit in die Schule.“
Für Firmbegleiter Rudi Lechner war der Workshop ein Erfolg: „Das Thema Schöpfungsverantwortung ist ganz wichtig. Es holt die Jugendlichen ab, weil sie im Alltag immer wieder davon hören. Bei diesem Workshop konnten sie darüber nachdenken, was ihr Kleidungskonsum mit der Umwelt macht.“

Ein Tag im Zeichen der Sauberkeit
Ein anderes Thema beschäftigte die Firmlinge in der Pfarre Krumpendorf. Sie investierten einen halben Tag für die Umwelt und sammelten Müll, der auf der Straße liegt. Diese Aktion hat bereits Tradition in der Pfarre. Jost erzählt: „Für die Firmlinge – oder für jeden eigentlich – ist das natürlich eine gewisse Überwindung. Man wird unter anderem Dinge entdecken, die man vorher so nie gesehen hat.“ So wurden am Parkplatz vor der Volkschule Hunderte Zigarettenstummel gefunden oder Autobatterien entdeckt . „Einerseits hat es den Jugendlichen wirklich Spaß gemacht. Es entstand sogar ein kleiner Wettbewerb, wer mehr gesammelt hat. Andererseits muss man amerken, dass Berufe, die sich mit Müll beschäftigen – z. B. die Straßenreinigung – imagemäßig keine Berufe sind, die 14-Jährige anstreben. Aber sie machen einen sehr wichtigen Dienst und das wird über so eine Aktion transportiert“, merkt Harald Jost an.

Die Natur schätzen lernen
Am Ostermontag ging es für die Firmlinge des Pfarrverbandes Gallizien/Abtei/Möchling auf einen Emmausgang. „Hier ist es darum gegangen hinauszugehen und dabei zu sehen und zu spüren, was sich alles tut. Die Schönheit und gleichzeitig die Bedrohtheit der Natur zu erleben. Das Ziel war eine kleine Filialkirche. Dort wurde eine Messe mit anschließender Jause gefeiert.“ Firmbegleiterin Katharina Oitz ist begeistert: „Alle haben den Emmausgang super gemeistert. Die Wanderung war einerseits gut für die Gemeinschaft, andererseits konnten wir den Jugendlichen die Gegend, in der sie wohnen, näherbringen. Wir haben sehr viel positive Rückmeldung für unseren aktiven Firmunterricht bekommen.“

Aktion "Rettet die Kinder"
Das Referat für Schöpfungsverantwortung lädt Pfarren dazu ein, Firmprojekte bzw. -aktionen, die im Sinne der Schöpfungsverantwortung gemacht worden sind, mit ihnen zu teilen. Dies dient dazu, Ideen zu sammeln und auch in den kommenden Jahren gelungene Projekte zu veranstalten. Tel: 0676/8772-5460; E-Mail: schoepfungsverantwortung@kath-kirche-kaernten.at

Autor:

Sonntag Redaktion aus Kärnten | Sonntag

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