Menschen mit Behinderungen im Jahr der Familie
Ja, wir schaffen das

Foto: Foto: joeletteandco/Pillar Elorriaga

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Das Jahr der Familie erinnert uns auch an Menschen, die im Alltag leicht übersehen werden. Hinweise und Hilfen, wie wir ihnen in Familie und Pfarre den rechten Platz geben können.

Das Symbol des Rollstuhlfahrers ist bekannt. Es signalisiert: Dieser Ort ist für Rollstuhlfahrer erreichbar. Und der Rollstuhlfahrer versteht: Hier bin ich willkommen. Das Blindensymbol weist darauf hin, dass blinde Menschen andere Hilfen brauchen als Rollstuhlfahrer: z. B. ein Blindenleitsystem am Boden, das sie mit ihrem Stock ertasten können, oder im Lift eine Bedienungseinheit in Blindenschrift.
Gehörlose Menschen wiederum hören die gesprochene Sprache nicht und bedienen sich deshalb der Gebärdensprache. Für die Pfarre ist das eine He-rausforderung, speziell bei Erstkommunion- und Firmvorbereitung. Z. B. der Einsatz von Gebärdendolmetschern hilft, sich zu verstehen.
Schwerhörige dagegen können zwar schwer hören, sind aber in der gesprochenen Sprache zu Hause; deutliches Sprechen oder in der Kirche eine Induktionsschleife (viertes Symbol oben) ermöglicht ihnen das Hören.
Die Bauabteilung des Ordinariats und das Referat für Menschen mit Behinderungen sind Ihnen gerne behilflich, diese Behinderungen zu überwinden.

Sakramentenvorbereitung

Auch Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen finden sich oft außerhalb der pfarrlichen Gemeinschaft wieder – dabei brauchen vielleicht gerade sie und ihre Familien das Eingebettet-Sein in die Gemeinschaft. Ja, sie auf die Sakramente vorzubereiten, zwingt uns zum Nachdenken – und zur Rückbesinnung auf das Wesentliche, wie auch Papst Franziskus immer wieder unterstreicht. Das Referat für Menschen mit Behinderungen steht betroffenen Familien genauso wie Pfarren unterstützend zur Seite und hilft, auftretende Schwierigkeiten zu bewältigen.

Gemeinsam am Weg

Sehr gemeinschaftsstiftend ist ein Hilfemittel, das das Referat seit neuestem gemeinsam mit der Zeitschrift „Schatten & Licht“ anbieten kann: Ein einrädriger Rollstuhl, der geländegängig ist, ermöglicht gehbeeinträchtigen Personen, an Ausflügen und Wanderungen teilzunehmen. Zwei oder mehr Begleiter ziehen bzw. schieben das Gerät, wie oben zu sehen ist. Ein Bergführer hat diesen Rollstuhl erfunden, um seinen querschnittsgelähmten Neffen mit in die Berge nehmen zu können; nach ihm – Joel – wird der Rollstuhl „Joelette“ oder einfach Jolly genannt. Mit den Jahren wurde die Joelette weiter verfeinert und ausgefeilt, das Rad hat eine gute Federung, bergab wird mit einer Scheibenbremse gebremst. Ohne miteinander zu reden, ist das nicht möglich, so dass ein solcher Ausflug in der Regel eher gemeinschaftsstiftend ist.
Wie gesagt: Das Gerät ist neu, und um Interessierten die Möglichkeit zu bieten, es kennenzulernen (als Passagier oder als Begleiter), gibt es am Freitag, 1. Oktober, von 14 bis 17 Uhr im Kloster Wernberg die Möglichkeit, die „Joelette“ auszuprobieren und sich mit der Bedienung vertraut zu machen. Herzlich willkommen! Anmeldung erwünscht (s. u.), 3G-Nachweis unbedingt erforderlich.

Georg Haab leitet das diözesane Referat für Menschen mit Behinderungen
Kontakt: Referat für Menschen mit Behinderungen, Tel. 0676/8772-2505 oder georg.haab@kath-kirche-kaernten.at.

Autor:

Sonntag Redaktion aus Kärnten | Sonntag

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