Meinung
Zwei Weihnachtswünsche

Michael Capek (29) aus Baden möchte junge Menschen zum aktiven Glaubensleben motivieren. | Foto: privat
  • Michael Capek (29) aus Baden möchte junge Menschen zum aktiven Glaubensleben motivieren.
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Liebe junge Gläubige!

Wahrscheinlich stellt ihr euch diese Fragen auch:
▶ Will ich künftig überhaupt ‚zur Kirche gehören‘?
▶ Wo sind die Gleichaltrigen in der Messe?
▶ Warum ist da keine passende ‚Peer Group‘, wenn ich Glaubenszweifel habe?
▶ Ist es ok, wenn ich schief angesehen werde, nur weil ich in die Kirche gehe?
▶ Muss ich mich an die Art der Messfeier anpassen oder kann sie sich auch etwas an unsere Zeit anpassen?

Es ist schwer, in unserer kleingewordenen Gläubigen-Generation positive Zukunftsperspektiven zu finden.

ABER: Schätze dich zunächst glücklich! Du erkennst immer noch das Geheimnis des Glaubens, das so viele andere schon nicht mehr erkennen können. Es gibt nur eine Lösung des Gesamtproblems und die heißt: Aktiv werden.

Es gibt zwei Adressaten:
1. die Institution Kirche und
2. dich selbst.

Daher zwei Weihnachtswünsche: Der erste Wunsch ist das Erwachen der jungen Gläubigen. Ihr seid die Kirche. Ihr müsst (!) sie gestalten und für sie werben, denn ohne euch wird es ‚Kirche‘ nicht mehr geben. Gestalten und für Gott werben geht auf viele Arten. Das reicht z. B. vom Versuch, deine FreundInnen im Glauben zusammenzuhalten, über die Mitgestaltung der Messe als MinistrantIn oder bei der Musik bis hin zum Engagement bei der Firmung oder im PGR u. v. m. Versuche, deinen Weg zu finden und zieh’s durch! Diese ‚Arbeit‘ stiftet Sinn, das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Der zweite Wunsch ist das Erwachen der Institution Kirche. Diese muss die neue gesellschaftliche Realität nicht nur wahrhaben, sondern sie auch praktisch handhaben. Einige Priester gehen hier mit gutem Beispiel voran, indem sie zeigen, wie man im heutigen Wettbewerb Menschen abholt, ohne sich und seine Inhalte dabei ‚billig zu verkaufen‘.

Noch steht der Kirche genug Infrastruktur zur Verfügung; entscheidend ist, wie man sie nützt. Evozieren einer neuen Glaubwürdigkeit, die stete Förderung von Qualität, Tradition und Neuem, Fitsein im digitalen Raum, Agieren auf Augenhöhe, ein interessanteres Außenbild und ein Bekenntnis zur Vielfalt wären gute Ansatzpunkte.

Ich bin sicher, dass die Integration von Neuem ohne Wegfall der werthaltigen Tradition möglich und gut ist, denn im Glauben gibt es immer Hoffnung.

Frohe Weihnachten!

Autor:

Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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