Meinung
Durch schwierige Zeiten

Sonja Planitzer (57) ist Chefredakteurin der Kirche bunt und Mitherausgeberin des Niederösterreichischen Pressehauses. | Foto: kathbild.at/Rupprecht
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Waren Sie schon auf Urlaub?

Konnten Sie den Sommer – trotz der heißen Tage und der anhaltend schlechten Nachrichten – zumindest ein wenig genießen? Ich habe meinen Urlaub hinter mir. Schön war es! Ein paar entspannte Tage mit meinen Lieben am Meer haben gut getan und meine Energiereserven wieder aufgeladen. Vielleicht ist mir gerade wegen dieser inneren Ruhe und Gelassenheit bei unserer Heimfahrt ein Lied des deutschen Sängers Mark Forster besonders in Erinnerung. „Und die Chöre singen für dich“ lautet die Botschaft seines Songs. „Immer hast du Angst“, singt Forster und fragt: „Wovor hast du Schiss?“ Und weiter: „Sich zu grämen, zu verstecken und zu ängstigen bringt nichts. Geh raus und lebe dein Leben. Mach dir keine Sorgen, es wird schon alles gut. Zweifeln hat keinen Sinn. Geh mutig nach vorne und tausche deine Sorgenfalten gegen ein Lächeln.“

Ich hörte den Song gleich nach den Nachrichten – da ging es einmal mehr um die Corona-Lage in Österreich, den Ukraine-Krieg, die Wirtschafts- und Energiekrise. „Mach dir keine Sorgen, es wir schon alles gut …“ – was für eine Botschaft, dachte ich mir und fragte mich: Ist es nicht genau die Botschaft, die Jesus uns den Jüngern mit auf den Weg gibt? „Sorgt euch also nicht um morgen.“
(Matthäusevangelium 6,34)

Ich kann die Sorgen der Menschen verstehen. Mir geht es ja manchmal auch so! Wir sind mit unsicheren Zeiten konfrontiert, müssen mit Ängsten leben, Einschränkungen hinnehmen und am eigenen Leib erfahren, wie zerbrechlich unser Leben ist. Ich versuche trotzdem in all der Aufgeregtheit achtsam zu sein und innezuhalten. Und ich übe mich darin, barmherzig zu sein mit jenen, die in diesen schwierigen Zeiten entscheiden müssen.
Was mir aber noch mehr Zuversicht und Kraft gibt, ist die Einsicht: Mein Leben liegt nicht in der Hand eines Despoten oder eines Virus, sondern in den guten Händen Gottes. Und da klingt das wunderbare Gedicht des Theologen Dietrich Bonhoeffer in mir: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“

Der Kommentar drückt die persönliche Meinung der Autorin aus!

Autor:

Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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