Weihnachten 2020
Heuer ein besonderer kirchlicher Großeinsatz

Krippenandacht nonstop: Statt einer zentralen Feier gibt es in vielen Kirchen den ganzen 24. Dezember tagsüber eine voraufgenommene zehnminütige stimmungsvolle Andacht über kleine, in der Weihnachtskrippe verborgene Lautsprecher nonstop zum Mitbeten und Nachdenken für die ganze Familie. | Foto: Markus Göstl
  • Krippenandacht nonstop: Statt einer zentralen Feier gibt es in vielen Kirchen den ganzen 24. Dezember tagsüber eine voraufgenommene zehnminütige stimmungsvolle Andacht über kleine, in der Weihnachtskrippe verborgene Lautsprecher nonstop zum Mitbeten und Nachdenken für die ganze Familie.
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Mehr als 5000 Menschen – großteils ehrenamtlich - sind in der Vorbereitung und Durchführung der Weihnachtsfeiern in Wiens katholischen Kirchen engagiert. Sie haben heuer besondere Herausforderungen zu bewältigen, denn Corona-bedingt neue Gottesdienstformen und eine größere Zahl an Feiern.

Weihnachten, die Menschwerdung Gottes, ist für die katholische Kirche das – nach Ostern – zweitwichtigste Fest im Jahr und daher schon in normalen Jahren ein Großeinsatz: Allein in der Stadt Wien finden innerhalb von 24 Stunden an mehr als 250 Standorten Krippenandachten, Weihnachtsmetten und Festgottesdienste in mehr als 20 Sprachen statt. Mehr als 5000 Menschen, der Großteil davon ehrenamtlich, sind in der Vorbereitung und der Durchführung engagiert – noch ohne die Chöre, die heuer aufgrund der Corona-Bestimmungen pausieren müssen.

Heuer stellt Corona die Teams in den Kirchen und Kapellen vor ganz neue Herausforderungen: An den Weihnachtsgottesdiensten nehmen mehr Menschen teil als zu irgendeiner anderen Zeit im Kirchenjahr. Die Krippenandachten am Nachmittag des 24. Dezembers sind dabei im Lauf der letzten Jahre zum Spitzenreiter geworden. Wie kann man Menschen, die sich sonst in der Kirche drängen, das Mitfeiern in einer Zeit ermöglichen, in der man 1,5 Meter Mindestabstand halten muss und die Kirchen daher zu klein werden?

Krippenfeier nonstop
So gibt es heuer erstmals eine Innovation für die Krippenfeier: die „Krippenfeier nonstop“. Statt einer zentralen Feier gibt es in vielen Kirchen den ganzen 24. Dezember tagsüber eine voraufgenommene zehnminütige stimmungsvolle Andacht über kleine, in der Weihnachtskrippe verborgene Lautsprecher nonstop zum Mitbeten und Nachdenken für die ganze Familie. So können sich die Besucher auf mehrere Stunden verteilen.

Dazu gibt es Folder mit einem QR-Code zu einer korrespondierenden Weihnachtswebsite mit dem Text des Weihnachtsevangeliums zum Nachlesen und Nachhören (gesprochen von Kardinal Christoph Schönborn), einem Video mit „Stille Nacht“ (Katrin Targo, dem Vokalensemble St. Stephan und Domkapellmeister Markus Landerer an der neuen Riesenorgel des Wiener Stephansdoms) und Tipps zur Feier zu Hause auf erzdioezese-wien.at/weihnachten2020

Mehr und schlichtere Weihnachtsgottesdienste
Viele Pfarren in der Erzdiözese Wien versuchen, die Mitfeiernden an Krippenandachten und den Metten am Heiligen Abend sowie den Messen am Christtag dadurch im Rahmen zu halten, indem sie die Zahl ihrer Gottesdienste erhöhen, etwa zwei Weihnachtsmetten im Abstand von zwei Stunden. In manchen Wiener Pfarrkirchen gibt es am 24. Dezember über den Tag verteilt 10 oder mehr Gottesdienste. Obwohl die Gottesdienste heuer schlichter – und vielleicht gerade deswegen durchaus auch inniger sein werden - stellt die größere Anzahl der Feiern nicht nur Anforderungen an Priester, Lektoren, Ministranten, Kommunionhelfer und Mesner, sondern auch an die anderen Helfer, die heuer aufgrund der Pandemie notwendig sind.

Denn jede Kirche ist angewiesen, mit einem Begrüßungsteam die Mitfeiernden am Kircheneingang zu empfangen, ihnen Desinfektionsmittel zur Verfügung zu stellen, sie um Contact-Tracing-Angaben zu bitten und Plätze zuzuweisen, damit die Feier sowohl in Würde wie auch sicher vor Ansteckung ablaufen kann.

In den meisten Kirchen ist auch eine Voranmeldung nötig, die helfen soll, den Strom der Mitfeiernden zu verteilen. Es ist daher ratsam, sich rechtzeitig über die Homepages der Pfarren, Aushänge an den Kirchen oder telefonisch zu informieren. Zugleich verstärken viele Pfarren auch ihr bestehendes Angebot an Gottesdienststreaming via Internet: netzwerk-gottesdienst.at

Autor:

Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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