Meinung
Der Weltmissions-Sonntag darf nicht sterben!

Pater Dr. Karl Wallner OCist (58) ist Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich | Foto: Archiv
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Die Serengeti darf nicht sterben!“ Mit diesem dramatischen Appel hat der Naturforscher Bernhard Grzimek in den 1970er Jahren auf die Gefahr der Ausrottung der Wildtiere in Afrika aufmerksam gemacht. Mit Erfolg.

Als Verantwortlicher für die Weltkirche möchte ich Ihnen heute zurufen: „Der Weltmissions-Sonntag darf nicht sterben!“ Dramatisch? Ja! Denn es darf nicht weiter bergab gehen mit dem Weltmissions-Sonntag. Zwar gibt es doch noch einige Pfarren, wo dieses Fest toll gefeiert wird, aber in vielen auch nicht mehr oder einfach zu wenig.
Ich war selbst Pfarrer. Ich verstehe es schon, dass oft die Motivation fehlt, denn es gibt ja wirklich eine „Inflation“ an Themen und Sammlungen für die Sonntage.

Und dann kommt Papst Franziskus und ruft uns zu: „Macht aus dem Weltmissions-Sonntag ein Pfingstfest im Herbst!“ Ehrlich gesagt: Erst seit ich für Missio tätig bin, weiß ich, was in unserer 1,3 Milliarden Menschen großen Kirche los ist! Wir wachsen. Welche Dynamik! Welche Armut, oft auch bei Priestern und in kirchlichen Einrichtungen! Welche Bedrängnis vielerorts durch Diktaturen oder Islamismus...

Dürfen wir die Augen zumachen, wegschauen?

Papst Pius XI. hat 1926 den Weltmissions-Sonntag eingeführt, damit in allen Pfarren der Welt – wirklich überall – für die Weltmission gebetet und gespendet wird.

Mein Team von Missio Österreich hat tolle Materialien vorbereitet: Wir haben Plakate, Informationen, Spendensackerl und vieles mehr ausgeschickt. Unser heuriges Schwerpunktland ist Pakistan. Unsere Jugendaktion mit den Schokopralinen und Happy-Blue-Chips soll Kinder und junge Menschen motivieren, etwas für die Armen zu tun.

Ich zittere: Wird es etwas nützen? Kommt das „Pfingstfest im Herbst“?! Die Kollekte brauchen wir so dringend wie einen Bissen Brot, gerade jetzt nach den Corona-Lockdowns werden wir mit herzzerreißenden Hilfsansuchen von Bischöfen, Schwestern und Missionaren, Katechisten... geradezu geflutet!

Noch etwas: 100 Euro haben in vielen Ländern Afrikas die Kaufkraft von etwa 2.000 Euro. Mission ist keine Einbahnstraße! Belebt den Weltmissions-Sonntag, er darf nicht sterben! Ich garantiere Euch: Das wird auch unseren Pfarren und der ganzen Kirche in Österreich einen Motivationsschub geben.

Autor:

Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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