Glaubenszeugnis
„Ich wollte kein Doppelleben mehr führen“

Durch seinen Glauben spürt Christoph John Dizon in seinem Leben eine große Kraft. | Foto: Privat
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  • Durch seinen Glauben spürt Christoph John Dizon in seinem Leben eine große Kraft.
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Der Heilige Geist hilft Christoph John Dizon offen zu seinem Glauben zu stehen.

Seit seiner Geburt ist Christoph Teil der philippinischen Gottesdienstgemeinde.
In die Kirche zu gehen, war für den 21-Jährigen immer etwas Selbstverständliches.

CHRISTOPH JOHN DIZON
Alter: 21
Beruf: Angestellter in einem Schuhgeschäft
Lebensmotto: Egal, wie viele schlechte Sachen passieren, es wird auch immer wieder Gutes geben.
Gott ist für mich: meine Liebe.
Sonntag bedeutet für mich: Stärkung meines Glaubens.


Christoph, es ist dir nicht immer leicht- gefallen, zu deinem Glauben zu stehen. Wodurch hat sich das verändert?

Für Jugendliche kann es schwer sein, sich zu ihrem Glauben zu bekennen. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Viele – so wie auch ich früher – führen eine Art Doppelleben, sie verstecken ihren Glauben. Der Heilige Geist hat mir geholfen, das zu ändern. Ich habe ihn gespürt, er hat sich mir gezeigt. Da dachte ich: Wenn er sich nicht versteckt, dann muss auch ich mich nicht verstecken. So habe ich begonnen, meine wahres Ich, meinen Glauben auch außerhalb der Kirche zu zeigen.

Dich öffentlich zum Glauben bekennen: Wie sieht das konkret aus?
Das schönste und schnellste Gebet ist für mich das Kreuzzeichen. Mit dem Kreuzzeichen vor dem Essen drücke ich aus, wie dankbar ich bin, dass ich etwas zu essen habe. Ich mache es auch dann, wenn ich mit nicht gläubigen Menschen zusammensitze, in der Arbeit zum Beispiel. Früher war mir das peinlich. Da habe ich mich höchstens schnell bekreuzigt, wenn keiner hergeschaut hat. Nach meiner Firmung habe ich entschieden: Ich mache das ganz offen. Manchmal werde ich gefragt, was ich da tue, und dann erkläre ich es. Immer wieder mache ich auch die Erfahrung, dass andere durch mein Zeugnis inspiriert werden, sich für ihren Glauben nicht zu schämen. Und das alles durch diese kleine Aktion – das Kreuzzeichen.

Die Firmung war für dich ein Wendepunkt. Der Beginn der Firmvorbereitung kam für dich allerdings sehr überraschend.
Eines Tages hat mich mein Vater mitgenommen, aber nicht gesagt, wohin wir gehen werden. Unterwegs habe ich Nachrichten von meinen Freunden bekommen, die mich gefragt haben, ob ich denn auch komme. „Wohin?“, wollte ich wissen. „Na zur Firmvorbereitung!“ Ich hatte gar keine Ahnung! Aber ich habe mich gefreut, alle meine Freunde dort zu treffen. In der Firmvorbereitung gab es spannende Talks und super Musik. Besonders die Musik hat mich sehr motiviert, meinen Glauben weiter zu vertiefen. Ich bin zwar in einer sehr gläubigen Familie aufgewachsen, in der es selbstverständlich ist, am Sonntag in die Kirche zu gehen. Den Grund dahinter habe ich aber lange nicht wirklich verstanden. Durch die Firmung hat sich das verändert. Ich habe erkannt, wie toll es ist, zu glauben.

Du bist heute selbst in der Firmvorbereitung tätig und in der philippinischen
Gemeinde für die Jugendarbeit zuständig.

Ich möchte den Jugendlichen zeigen, dass es eine coole Art und Weise gibt, zu beten. Und dass es toll ist, bei der Firmung die Früchte des Heiligen Geistes zu empfangen. Dieses Jahr haben sich 60 Jugendliche zur Firmvorbereitung angemeldet! Was die Jugendarbeit betrifft: In der Pandemie war es wirklich sehr schwer, weil so viele Aktivitäten nicht möglich waren. Das war demotivierend. Endlich hat sich das geändert, und wir versuchen, Gemeinschaft zu leben. Im Prinzip ist es in der philippinischen Gemeinde einfach, an Jugendliche heranzukommen, weil so viele mit ihren Eltern in die Kirche kommen.

Der Heilige Geist ist für viele Gläubige schwer greifbar.
Welche Beziehung hast du zu ihm?

Meine allererste bewusste Begegnung mit dem Heiligen Geist war am Firmwochenende. Ich werde das nie vergessen. Beim Lobpreis wurden meine Lieblingslieder gesungen, und ich habe gespürt, wie der Heilige Geist kommt und mir durch die Musik zeigen will: Egal, was passiert in deinem Leben, ich gebe dir immer Kraft.

Durch seinen Glauben spürt Christoph John Dizon in seinem Leben eine große Kraft. | Foto: Privat
Gemeinschaft zu leben ist Christoph John Dizon wichtig. | Foto: Privat
Autor:

Sandra Lobnig aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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