Weltkirche
Jenseits von Österreich
- Er arbeitete in vielen Grazer Pfarren und lebte u. a. im SR Graz-Südost. Auch seinen Dienst als Kranken-hausseelsorger in Graz wird Célestin Nsabindavyi im Sommer beenden. In Burundi will er Laien befähigen, Seminaristen betreuen und „Hoffnung bringen“ – ganz so, wie es auf seiner Schildkappe aus Rom (Foto) geschrieben steht. Am 26. Juli feiert er in Gitega sein 25-jähriges Priesterjubiläum.
- Foto: Steiner
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Rückkehr nach Burundi. Der Priester Célestin Nsabindavyi geht nach zwölf Jahren zurück in sein Geburtsland.
An jedem Anfang braucht es viel Geduld.“ Wenn Célestin Nsabindavyi das sagt, weiß er, wovon der redet. An einem kalten Dezembertag 2013 war er nach Österreich gekommen. „Ich muss bekennen“, sagt er und lacht, „ich wollte nach Italien.“ Sein damaliger Bischof hingegen war der Meinung, dass „eine andere Erfahrung“ ihm guttun würde – und damit sollte er Recht behalten.
Gern gesehen und geschätzt
In den knapp zwölf Jahren, die er zumeist in Graz verbringt, wird Célestin Nsabindavyi zu einer Stütze in der Diözese Graz-Seckau und zum gern gesehenen Priester auch in anderen Diözesen. Nicht nur in Pfarren in der Steiermark hilft der gebürtige Burundier aus (siehe Bildtext). Urlaubsvertretungen verschlagen ihn bis ins Kärntner Gebirgsdorf Mallnitz, und in der Hauskapelle der Caritas in Graz feiert er frühmorgendlich an vielen Donnerstagen Gottesdienste mit MitarbeiterInnen.
Am 2. Jänner 1971 erblickt Célestin Nsabindavyi im südostafrikanischen Burundi das Licht der Welt. In Gitega, der zweitgrößten Stadt und Hauptstadt des 12-Millionen-Menschen-Landes, kommt er ins Knabenseminar und wird Anfang des neuen Jahrtausends 29-jährig zum Priester geweiht. Als solcher studiert er von 2000 bis 2005 in Rom. Zurück in Burundi, schickt ihn der damalige Erzbischof Simon Ntamwana nach Österreich. Hier habe er „großen Zusammenhalt“ erfahren. Zusammenhalt, den er in seine Heimat mitnehmen und dort „in konkreten Zeichen“ stärken wolle. Bis heute schwächen dort die einst durch die Kolonialisierung begünstigten Konflikte sowie die Nachwehen des Genozids das Land. Gefestigt hingegen ist die römisch-katholische Kirche im Staat, der flächenmäßig ein Drittel der Landmasse Österreichs aufweist und in dem offiziell 62 Prozent katholisch sind.
Befähigung und „Verheutigung“
Während er in Österreich unter den Priestern zu den Jüngeren zählte, wird er in Burundi wohl ein „Alter“ sein, lacht der 54-Jährige. 300 Priester seien allein schon in der Erzdiözese Gitega tätig.
In Österreich kennengelernt hat Célestin auch die Befähigung von Laien in der Kirche. Aufgaben in Verwaltung oder Caritas müssten nicht unbedingt von Priestern wahrgenommen werden, sagt er. „So gut ich kann, werde ich mich in Burundi für die Ausbildung von Laien einsetzen – im Sinne eines ‚Aggiornamento‘“, dem Leitmotiv des Zweiten Vatikanums. Frauen verstärkt ins Boot zu holen – das würde allen guttun, sagt er. „Laut Zweitem Vatikanum braucht es Menschen, die anderen beistehen – in Trauer wie in Freude.“ Genau das hat Célestin Nsabindavyi in Österreich getan. Bald wird er für andere da sein in Burundi.
Anna Maria Steiner
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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