Berufung
Das Vieh hat es besser

Am Rosenkranzfest 1898 trugen die Vorauer Marienschwestern erstmals eine einheitliche klösterliche Tracht. Barbara Sicharter wurde mit fast 68 Jahren zur ersten Oberin gewählt. Am Freitag, dem 30. Mai 2025, feiern die Schwestern nun den 160. Gründungstag ihrer Gemeinschaft mit einer Festmesse um 18.30 Uhr. | Foto: Archiv Marienschwestern
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  • Am Rosenkranzfest 1898 trugen die Vorauer Marienschwestern erstmals eine einheitliche klösterliche Tracht. Barbara Sicharter wurde mit fast 68 Jahren zur ersten Oberin gewählt. Am Freitag, dem 30. Mai 2025, feiern die Schwestern nun den 160. Gründungstag ihrer Gemeinschaft mit einer Festmesse um 18.30 Uhr.
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Barbara Sicharter und ihre Gefährtinnen erleben, wie sich ihre Zufluchtsstätte für die Ärmsten in ein Krankenhaus verwandelt.

Wer hätte diesem Abenteuer eine Chance auf Bestand eingeräumt? Vier junge Frauen beziehen einen leerstehenden Gasthof mitten in Vorau, um eine geistliche Gemeinschaft zu gründen. Ihre Aufgabe finden sie in der Pflege kranker Frauen. Wo immer sie eine Not erkennen, sind sie helfend zur Stelle.
Barbara Sicharter und ihre Gefährtinnen sehen sich allerdings dem Widerstand der Bevölkerung ausgesetzt. Trotz ihres sozialen Engagements beschimpft man sie als Betschwestern, die besser arbeiten sollten. Man wirft ihnen vor, dass sie den Bauern die Dienstmägde oder, noch schlimmer, die besten Ehefrauen für ihre Söhne wegnehmen würden.

1868 bricht Typhus aus und die Schwestern sind überall im Dienst bei den Kranken. 1875 erwerben sie ein Haus und nehmen die vierjährige Rosina auf, deren Vater verstorben ist. Sie wächst mit den Schwestern auf und ist später die rechte Hand von Sr. Barbara. Im darauffolgenden Jahr wird die Bewilligung zum Betreiben eines Krankenhauses erteilt. Dr. Hans Mühlbacher, ärztlicher Leiter des Spitals seit 1891, schreibt über die Gründungszeit: „Eine Zufluchtsstätte für die Armen, eine Heimstätte für jene Zurückgebliebenen, die oft gar das liebe Vieh um sein Wohlbefinden hätten beneiden können. Ein kleines Zimmer unter fremdem Dach, ein paar Landmädchen, die ihre Kräfte in den Dienst der Leidenden stellten, so war der Anfang …“ 1885 wird das Krankenhaus um ein Stockwerk und zwei Seitenflügel erweitert. Außerdem bekommt die junge, bereits zwanzig Schwestern zählende Gemeinschaft ihre erste Kapelle. Zwölf Jahre später werden die Statuten genehmigt, die „Gesellschaft zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria ohne Makel der Erbsünde empfangen“ ist nun ein staatlich anerkannter Verein. Seit 1898 tragen die Schwestern die einheitliche Tracht mit schwarzem Schleier und Rosenkranz.

Im Winter dieses Jahres stürzt Mutter Barbara und bricht sich den Fuß. Sie ist 68 Jahre alt und der Fuß wird nie mehr ganz heil werden. Von nun an ist sie auf einen Stock angewiesen oder muss im Rollstuhl durchs Haus gefahren werden. 1902 wird das Krankenhaus erneut erweitert, da schon 100 Patienten aufgenommen und gepflegt werden. Mit der Erlaubnis, das Allerheiligste in der Hauskapelle aufzubewahren und täglich dort die heilige Messe zu feiern, erfüllt sich Mutter Barbaras größter Wunsch. Als die erste Messe gefeiert wird, weinen die anwesenden Schwestern vor Freude.

1905 erkrankt Barbara an einer Lungenentzündung, ihr Zustand verschlechtert sich rasch: Am 7. Februar empfängt sie noch bei vollem Bewusstsein die Sakramente, am 9. Februar stirbt sie, am 11., dem Jahrestag der ersten Erscheinung in Lourdes, wird sie beigesetzt. Ihre Gemeinschaft umfasst 33 Schwestern.

Sr. Luzia Bodewig

Seligsprechung

Gebet

Herr Jesus Christus,
Du hast die Dienerin Gottes, Barbara Sicharter, Deine Liebe und Nähe so sehr erfahren lassen, dass auch sie sich gänzlich der liebenden Nähe zu den Menschen, vor allem den Notleidenden in ihrer Umgebung, verschrieben hat.
Durch ihr Vorbild und ihr lebendiges Zeugnis hat sie andere Frauen angeregt, Dir auf dem Weg der Nachfolge und der Hingabe zu folgen.
Wir bitten Dich:
Schenke uns auf die Fürsprache der Dienerin Gottes, Mutter Barbara, die Gnade (hier kann ein besonderes Anliegen eingefügt werden), die wir von Dir erbitten, damit die Kirche, die sie so sehr liebte, durch die Fürsprache Deiner Mutter, der seligen Jungfrau Maria, sie zur Ehre der Altäre erheben möge, zur größeren Ehre Gottes.

Setzen Sie ein Zeichen der Verehrung
Verehren Sie Mutter Barbara? Haben Sie in einem Anliegen auf Barbara Sicharters Fürsprache vertraut und Hilfe erfahren? Bitte teilen Sie Ihre Freude darüber mit uns, und schildern Sie uns Ihre Erfahrung in einem kurzen Bericht!
Schicken Sie Ihre Zeugnisse am besten handschriftlich mit Datum, Unterschrift und Kontaktdaten an: Sr. Clara Maria Neubauer CCIM, Stiftingtalstraße 169, 8010 Graz, Tel: 0664/2559 317,
E-Mail: sr.claramaria@marienschwestern-vorau.at

Am Rosenkranzfest 1898 trugen die Vorauer Marienschwestern erstmals eine einheitliche klösterliche Tracht. Barbara Sicharter wurde mit fast 68 Jahren zur ersten Oberin gewählt. Am Freitag, dem 30. Mai 2025, feiern die Schwestern nun den 160. Gründungstag ihrer Gemeinschaft mit einer Festmesse um 18.30 Uhr. | Foto: Archiv Marienschwestern
Mutter Barbara Sicharter
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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