Wort zum Sonntag von P. Antonio Sagardoy OCD
Gott gab uns sein Wort

Gott spricht zu uns in der Bibel und in den Ereignissen des Lebens. Um sein Wort zu hören und zu verstehen, brauchen wir eine äußere, vor allem aber auch eine innere Stille.	 | Foto: Bild: KleverLevel - stock.adobe.com
  • Gott spricht zu uns in der Bibel und in den Ereignissen des Lebens. Um sein Wort zu hören und zu verstehen, brauchen wir eine äußere, vor allem aber auch eine innere Stille.
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Das Schicksal des Wortes ist vom Anfang an so gewesen: Es kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen es nicht auf. Lärm, Ablenkung und Desinteresse können unsere Ohren und unser Herz taub machen. Der Alltag zeigt uns ein interessantes Bild: Nicht jeder hört das Wort, nicht jeder, der das Wort hört, versteht den Inhalt des Wortes, und nicht jeder, der das Wort hört und es versteht, lässt sich auf die Botschaft des Wortes ein. Es ist weder leicht, sich für das Wort zu öffnen, das die Schattenseiten des Herzens ausleuchtet, noch sich über das Wort zu freuen, das die Dunkelheit des Herzens aufdecken kann.

In diesem Wort hat Gott uns alles mitgeteilt

Im Umgang mit dem Wort, das Gott uns in Jesus gegeben hat, wollen wir einige Punkte beachten:
Gott hat uns sein Wort, seinen Sohn, ge­geben als Ausdruck der Liebe und Zuneigung zu uns; damit will er uns auf einen Weg hinweisen, der uns hilft, Werte zu finden, um unser Leben sinnvoll zu gestalten. Das Wort, das Gott uns gegeben hat, erzählt uns von Vergebung und Verständnis, vom Erbarmen und Wohlwollen, von der Berufung, Kinder Gottes zu werden.

Das Wort, das Gott zu uns in Jesus gesprochen hat, ist das endgültige Wort Gottes an uns, sagen uns die Mystiker. Damit hat Gott uns alles mitgeteilt, was er den Menschen sagen wollte, wir brauchen auf keine neuen Offenbarungen zu warten. Auf weitere Offenbarungen zu warten, sagt der heilige Johannes vom Kreuz, bedeutet ja, Christus als das Wort Gottes nicht ernst zu nehmen.

Weichen wir dem Wort aus?

Er kommt zu uns als Wort, das uns Gottes Pläne mitteilt, doch die Menschen wollen nicht auf ihn hören; sie hören lieber etwa auf Horoskop, Werbung oder Plakatwände…

Er kommt als Licht, das die Finsternis unserer Herzen, Gedanken und Beziehungen erleuchtet, doch die Menschen haben lieber die Finsternis. Ich frage mich manchmal, ob wir Menschen Angst vor dem Wort, Angst vor dem Licht haben? Anders formuliert könnten wir zugeben: Wir weichen dem Wort, das uns in Frage stellt und dem Licht, das die Gedanken unseres Herzens aufdeckt, aus.

Gott spricht zu unserem Herzen

Lesen wir das Wort nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen. Intellekt und Intuition, Verstand und Herz sind Wege zur Erkenntnis, die sich hilfreich ergänzen. Intellektuelle Beschäftigung allein oder Gefühle allein können uns zu einseitigen Betrachtungsweisen führen, die uns kein gesundes Fundament bieten können. Wer sich mit den Augen des Herzens dem Wort nähert, entdeckt die Botschaft, die in den Taten und Worten Jesu enthalten ist.

Gott spricht zu uns in der Bibel und in den Ereignissen des Lebens. Es ist aber nicht immer leicht, Gottes Botschaft in den Zeichen der Zeit zu entdecken und zu verstehen. Dazu brauchen wir auch die Stille, eine äußere und innere Stille, um das Wort nicht nur zu hören, sondern um den Sinn des Wortes zu verstehen, nachdem wir gelernt haben, das Wort von Parolen und Reklamen zu unterscheiden.
Gott hat uns sein Wort in Jesus Christus mitgeteilt. An uns liegt es jetzt, dieser Botschaft das Vertrauen zu schenken und dem entsprechend zu leben. Aus dem Kontakt mit dem Wort, mit Jesus, wollen wir Schritte wagen in der Hoffnung, eines Tages von Jesus und seiner Botschaft ganz ergriffen zu sein.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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