Pfarrer Peter Bösendorfers Hobby: Tarockieren
„Glück und Geschick müssen zusammenpassen“

Peter Bösendorfer | Foto: Zarl

Amstetten. „Als Priesterseminaristen haben wir früher bei der diözesanen Priesterfortbildungswoche für die Bewirtung gesorgt – und da wurde viel tarockiert“, erzählt Peter Bösendorfer, Pfarrer von Amstetten-St. Stephan und von Amstetten-St. Marien. Auch er sei immer interessiert an diesem Kartenspiel gewesen, aber für Erklärungen hatten die Priester kaum Zeit, schmunzelt Bösendorfer. Als Ausrede galt: „Wir spielen eh so selten.“ Auch heute sitzen die Geistlichen wie früher übrigens gerne bei den jährlichen Priesterfortbildungswochen beim Tarockieren zusammen und dabei kann es fröhlich-emotional werden. Manche Priester meinten sogar scherzhaft: „Wenn man nicht tarockieren kann, ist das ein Weihehindernis.“

Für den Seelsorger ergab sich in Amstetten die Gelegenheit, das Tarockieren zu erlernen. Am Anfang habe er viel „Lehrgeld“ gezahlt. „Lehrgeld“ in dem Sinne , dass ihm erfahrene Spieler herbe Niederlagen zufügten. Mittlerweile spielt er mit seiner Runde auch um Minimalbeträge – über das Jahr gebe es aber keine Sieger oder Gewinner. Den höchsten Verlust von 1,70 Euro konnte er gut verkraften.

Was zählt, seien Gemütlichkeit, das Jausnen und das Reden. Mindestens einmal monatlich sitzen er und seine Bekannten zusammen – es lädt immer jemand anders ein – und sie spielen die Version „Neunzehnerrufen“. „Wir beginnen meist am frühen Nachmittag und es endet dann so gegen 23 Uhr“, erzählt der 52-Jährige. Es sei die Möglichkeit, richtig abzuschalten vom Alltag. Und das tue gut, gerade nach sehr schweren Einsätzen als Seelsorger. Beim Spiel kämen natürlich auch Themen aus den Bereichen Kirche, Gesellschaft und Politik zur Sprache.

Beim Tarockspiel, das schon Wolfgang A. Mozart und Sigmund Freud gerne spielten, müsse man sich sehr konzentrieren, so Bösendorfer, der aus der Pfarre Zell stammt. Man könne auch trotz bester Karten verlieren. Glück und Geschicklichkeit müssten dabei einfach zusammenpassen. Wobei es das österreichische Finanzamt sogar dezitiert als Geschicklichkeitsspiel und nicht als Glücksspiel ausweist.

So manche Priester mögen übrigens recht gerne das Bauernschnapsen, Präferanzen und Brettspiele. „Denn“, so Bösendorfer, „Priester sind gesellige Menschen.“

„Mein Hobby“ ist eine Reihe von Kirche bunt, in der außergewöhnliche Talente und interessante Hobbys von kirchlichen Persönlichkeiten vorgestellt werden.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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