Weißer Sonntag – Sonntag der Barmherzigkeit
Freude auf das große Fest der Erstkommunion

Erstkommunion in der Pfarre Prinzersdorf | Foto: zVg
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Mit dem Weißen Sonntag, dem 2. Sonntag in der Osterzeit, beginnen die Erstkommunionfeiern. Seit dem Herbst werden die Kinder in den Pfarren darauf vorbereitet. Dabei werden – mit Begleitung des Erstkommunionressorts der Diözese St. Pölten – in manchen Pfarrgemeinden neue Wege beschritten.

Am bzw. ab dem Weißen Sonntag wird in den Pfarrgemeinden die Erstkommunion gefeiert. An ihrem Erstkommuniontag dürfen Kinder im Volksschulalter – meist sind es Zweitklässler – das erste Mal an den Tisch des Herrn treten. Darauf vorbereitet werden die Mädchen und Buben schon seit dem Herbst. Und das trotz Corona-Pandemie und sich immer wieder verändernder Maßnahmen wie 3G-Regeln, Maskenpflicht und Hygienevorkehrungen.

Neue Wege in der Vorbereitung

Die Vorbereitung übernehmen in den meis­ten Pfarren die Eltern, oftmals Tischmütter. In so mancher Pfarre in der Diözese werden aber seit dem Herbst ganz neue Wege in der Erstkommunionvorbereitung beschritten: Im Rahmen des „Jahresfestkreis-Konzepts“ werden die Kindern von einer Pfarrverantwortlichen und mehreren Eltern gemeinsam auf das große Fest hingeführt. Vom Erntedank über Advent und Weihnachten bis hin zum Leben Jesu, der Fastenzeit und Ostern erfahren die Kinder mit allen Sinnen, welche Feste im Kirchenjahr gefeiert werden, was Sakramente sind und was die Erstkommunion für sie bedeutet.

„Mit diesem Angebot wollen wir erreichen, dass bei der Erstkommunionvorbereitung die Glaubensvermittlung einen neuen Stellenwert bekommt“, sagt Martina Dietrich, Referentin für Taufe und Erstkommunion der Diözese St. Pölten. Hintergrund dieses Angebots sei die zunehmende Erfahrung in den Pfarren, so Dietrich, dass sich die Erstkommunionvorbereitung manchesmal nur mehr auf das Spielen und Basteln konzentriere und dass sich viele Eltern bezüglich der theologischen Anforderungen überfordert fühlen. Zudem erlebe man in den Pfarren zunehmend, dass Kinder mit deutlich reduzierten Grundkenntnissen zur Erstkommunionvorbereitung kommen: „Einige wissen nicht, wie das Kreuzzeichen geht, oder können kein Vater Unser beten“, so die Referentin.

Festkreiskonzept

Nach dem Festkreiskonzept sind die Eltern für das Organisatorische und die Vorbereitung der Stationen zuständig, während die Pfarrverantwortliche den Kinder auf kindgerechter Weise und in erlebnisorientierter Form Glaubens­inhalte vermittelt. „Das geschieht so, dass die Kinder den Inhalt auch erleben oder spüren können, indem wir z. B. ein Kreuz selber basteln oder es mit unserem Körper darstellen“, sagt Dietrich, die dieses Konzept erstmals in den Pfarren Ober-Grafendorf und Weinburg durchführt und die Kinder auf diese Weise auf ihr großes Fest, die Erstkommunion, vorbereitet.

Martina Dietrich ist es wichtig, dass die Kinder und die Eltern neben den Besuchen der Sonntagsgottesdienste auch für die Vorbereitungsstunden direkt in den Pfarrhof kommen: „So bekommen die Kinder vor der Erstkommunion einen Bezug zur Pfarre, lernen den Pfarrer, die Räumlichkeiten und die Kirche kennen.“ Ihr großes Ziel sei, so Dietrich, dass die Kinder nicht nur gut auf die Erstkommunion vorbereitet sind, sondern dass sie etwas an Glaubensbeziehung in ihr Leben mitnehmen und sich mit der Pfarre verbunden wissen. Es sollen weitere Anknüpfungspunkte zur Jungschar oder zum Ministrieren geschaffen und Pfarrleben spürbar werden.

Niederschwelliger Zugang

Nach dem „Jahresfestkreis-Konzept“ werden die Erstkommunionkinder unter anderem auch im Pfarrverband „Hl. Nepomuk im Pielachbogen“ – dazu gehören die Pfarren Gerersdorf, Prinzersdorf, Hafnerbach und Haunoldstein – vorbereitet. „Der Jahresfestkreis bietet einen guten und niederschwelligen Zugang und ermöglicht es Eltern und Kindern, gut in das Thema hineinzukommen“, sagt Gabriele Bamberger, die in der Pfarre Prinzersdorf in der Erstkommunion-Vorbereitung engagiert ist.

Coronabedingt habe es Vorbereitungsstunden auch im Rahmen von eigens gestalteten Gottesdiensten gegeben, erzählt Bamberger. Zudem gebe es mit den Religionspädagogen im Pfarrgebiet – wie in vielen anderen Pfarren – bezüglich der Erstkommu­nion­vorbereitung eine enge Zusammenarbeit und gute Abstimmung.

Im Jänner fand ein Elternabend online statt. Seither gab es insgesamt sechs Vorbereitungsstunden, die jeweils von einem Elternpaar gestaltet wurden. Gabriele Bamberger: „Das ist für die Eltern schon sehr fordernd, aber es gibt auch Behelfe und Unterlagen, die wir bereitstellen können.“ (Mehr dazu siehe unten.)
Auch Gabriele Bamberger ist es wichtig, dass sich Kinder und Eltern in ihrer Pfarre eingebettet und wohlfühlen, dass die Kinder wissen, was am Erstkommuniontag geschieht und dass Jesus bei ihnen „ankommen kann“.

Behelfe der Diözese

Die Diözese St. Pölten stellt für die Erstkommunionvorbereitung Behelfe zur Verfügung: die Werkmappe „Unser Ja zu Jesus – im Kirchenjahr“sowie den dreiteiligen Behelf für die Erstkommunionvorbereitung mit Begleiterheft, Elternheft sowie Kinderheft. Erhältlich sind die Mappe und die Hefte im Behelfsdienst der Diözese. Tel. 02742/324 3315 oder E-Mail: behelfsdienst@kirche.at.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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