Die Sonnenblumen
Wundervolle Wendehälse

Die Sonnenblume steht für Fröhlichkeit, Wärme und Zuversicht. Jetzt im Spätsommer ist ihre Zeit in den Gärten gekommen. | Foto: Leopold Schlager
  • Die Sonnenblume steht für Fröhlichkeit, Wärme und Zuversicht. Jetzt im Spätsommer ist ihre Zeit in den Gärten gekommen.
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Sie steht für Fröhlichkeit, Wärme und Zuversicht. Kein Wunder also, dass die Sonnenblume so viele Menschen erfreut. Jetzt, im Spätsommer, ist in Gärten und auf Feldern „ihre“ Zeit gekommen. Die einjährige Pflanze kann mehrere Meter hoch werden. Aus den rund 100 wilden Arten sind durch immer neue Kreuzungen über 1.000 Sorten entstanden.

Ursprünglich stammt das auch Sonnenrose genannte Gewächs von einer nordamerikanischen Wildpflanzenart ab. Lange bevor sie als Nutzpflanze entdeckt wurde, verehrten peruanische Indianer die Sonnenblume wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem von ihnen angebeteten Sonnengott. Ihre Eigenschaft, sich an der Sonne zu orientieren, sorgte dafür, dass sie in verschiedenen Kulturen zum Hoheitssymbol wurde. Im Christentum symbolisiert die gelbe Blume die Gottesliebe und die Seele, die ihre Gedanken und Gefühle un­ablässig auf Gott richtet.

Nach Europa gelangte die Pflan­ze durch die spanischen Eroberer, die Sonnenblumensamen im 16. Jahrhundert als Kuriosität aus der Neuen Welt mitbrachten. Von Spanien aus verbreitete sie sich als Zierpflanze in ganz Europa. Wegen ihrer Dürreresistenz und des hohen Ölertrages ist die Sonnenblume in Südosteuropa sowie in Süd- und Nordamerika auch heute noch sehr beliebt. Nach Ölpalme, Sojabohne und Raps stellt sie die viertwichtigs­te Ölpflanze der Welt dar.

Wer genau hinsieht, entdeckt im Blütenkopf ein Anschauungsobjekt höherer Mathematik par excellence: die Fibonacci-Folge. Die spiralförmige Anordnung – meist sind es 55 rechtsdrehende und 34 linksdrehende Spiralen– entspricht dem Gesetz des gleichnamigen mittelalterlichen Rechenmeisters aus Italien. Jeder Sonnenblumenkern befindet sich im Schnittpunkt von zwei Spiralen und sitzt dadurch millimetergenau; der Blütenkopf kann auf diese Weise maximal mit Kernen gefüllt sein. Dieses Muster, das auch Nichtmathematiker in ehrfürchtiges Staunen versetzt, ist allerdings nicht nur in Sonnenblumen zu finden. Ähnlich zauberhafte geometrische Formen weisen beispielsweise auch Kiefernzapfen, Romanesco-Kohl, Dahlien- und Löwenzahnblüten auf. Angelika Prauß/KNA

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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