Glaubenszeugnis
So hat Gott unsere Ehe gerettet

Michaela und Günter Speringer haben mit Gottes Hilfe an ihrer Ehe gearbeitet. | Foto: privat
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  • Michaela und Günter Speringer haben mit Gottes Hilfe an ihrer Ehe gearbeitet.
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Michaela und Günter Speringer führen eine glückliche Ehe. Das war nicht immer so: Das Paar aus Würflach steckte viele Jahre in einer tiefen Krise.

Michaela Speringer ist zwanzig Jahre alt, als sie Günter heiratet. Mit der Hochzeit ändert sich ihr Leben radikal: Die junge Frau zieht in den Heimatort ihres Mannes und steigt – kurz davor mit der Schule fertig – in den Betrieb ihrer Schwiegereltern ein.

  • Kurz nach der Hochzeit sind die allermeisten Jungverheirateten glücklich. Wie war das bei Ihnen?

Nachdem ich das weiße Hochzeitskleid ausgezogen hatte, habe ich so richtig die Konsequenzen meines ‚Ja‘ gespürt: Mit diesem Mann muss ich jetzt mein ganzes Leben verbringen. Ich war wirklich überfordert.

  • Es klingt, als wären Sie ziemlich unvorbereitet in die Ehe gegangen.

Als junges Mädchen und Jugendliche habe ich vom Traumprinzen geträumt, um den ich Gott innig bat. Ich dachte: Wenn der kommt, heiraten wir und leben glücklich bis zum Lebensende. Meine Vorstellungen von der Ehe waren sehr naiv.

  • Sie haben zwei Kinder bekommen, das große Glück hat sich aber nicht eingestellt. Plötzlich gab es auch einen anderen Mann …

Ich habe einen jungen Mann kennengelernt, der mir gut gefallen hat. Zuerst war ich skeptisch und zurückhaltend. Dann hat sich ein bisschen mehr entwickelt. Er hat mir gut zugehört, und wir haben uns bald ausgemalt, wie wir ein neues Leben beginnen könnten. Ich dachte: Endlich komm‘ ich raus aus meinem Leben. Ich war richtig böse auf den lieben Gott: Wie kann er den Traummann erst schicken, nachdem ich verheiratet bin? Heute kann ich sagen: Es war eine Verblendung.

  • Sie haben mit Gott gehadert. Haben Sie sich von ihm abgewendet?

Nein. Der Glaube, den ich von meinen Eltern mitbekommen habe und der durch die Legion Mariens gefestigt wurde, war weiterhin da. Ich habe mich immer wieder an Gott und die Gottesmutter gewendet und sie in dieser schwierigen Zeit um Hilfe gebeten. Das Gebet, die heilige Messe und die Beichte waren mir weiterhin wichtig. Ich bin zwar ein etwas trotziger Mensch, war für die Stimme Gottes aber immer offen.

  • Sie haben Gott direkt gefragt, ob sie sich scheiden lassen sollen. Hat er geantwortet?

In einem besonderen Moment hat sich Gott wirklich bemerkbar gemacht. Ich habe immer wieder innerlich gehört: ‚Ich bin da!‘ Das hat mich so beruhigt. Ich habe Gott gefragt: Was willst du von mir? Soll ich bei Günter bleiben oder darf ich mich scheiden lassen? Die Antwort, die ich gehört habe: Der Günter ist der Richtige für dich.

Gleichzeitig habe ich auch gespürt: Ich bin frei in meiner Entscheidung, Gott wird immer bei mir sein. Die Konsequenzen, wenn ich mich scheiden lasse, werde ich aber tragen müssen. Daraufhin habe ich mich entschieden: Gut, mit Gottes Hilfe lasse ich mich wieder auf meine Ehe ein.

  • Heute führen Sie eine glückliche Ehe. Wie haben Sie den Turnaround geschafft?

Vollstes Vertrauen in Gott und seinen Willen, Ausdauer und Geduld – das hat es gebraucht. Natürlich konnten wir nicht von heute auf morgen einen Schalter umlegen und alles war wieder gut. Vieles war kaputt, und die Aufräumarbeiten waren zum Teil schwierig. Wir haben ganz bewusst mit Gott an einem festen Fundament für unsere Ehe gebaut, oft die Sakramente empfangen, miteinander den Rosenkranz gebetet, viele ehrliche Gespräche von Herz zu Herz geführt – auch wenn das nicht immer einfach war.

Es hat einige Jahre gedauert, bis dieses Fundament wieder richtig tragfähig geworden ist. Heute kann ich aus ganzem Herzen sagen: Ich bin sehr gerne mit dem Günter verheiratet und: Gott macht keine Fehler, er hat mir den Richtigen geschickt!

Michaela und Günter Speringer haben mit Gottes Hilfe an ihrer Ehe gearbeitet. | Foto: privat
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Autor:

Sandra Lobnig aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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