Pilgern in der Erzdiözese Wien
Auf den Spuren des heiligen Franz von Assisi

Pilgerinnen und Pilger  haben zwei Routen zur Auswahl: eine kürzere mit etwa 12 Kilometern und eine längere mit etwa 38 Kilometern. Beide Wegstrecken sind durchgehend beschildert.  | Foto: Markus A. Langer
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  • Pilgerinnen und Pilger haben zwei Routen zur Auswahl: eine kürzere mit etwa 12 Kilometern und eine längere mit etwa 38 Kilometern. Beide Wegstrecken sind durchgehend beschildert.
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Sommerzeit ist Pilgerzeit. Menschen sind unterwegs auf historischen Pilgerwegen wie der Via Sacra oder dem Wiener Wallfahrerweg zum steirischen Wallfahrtsort Mariazell. Oder auf einem Teilstück des Jakobsweges in Richtung Santiago de Compostela. Aber es entstehen auch neue Pilgerwege, die es zu entdecken gilt.

„Meine Pilgerwanderungen mit Freunden auf dem Jakobsweg von Wien nach Santiago de Compostela und danach von Mariazell auf dem Camino di Sant’Antonio, Via di Francesco und Via di Roma über Assisi nach Rom waren impulsgebend für den ‚Franziskusweg Niederöstereich-Süd‘“, erzählt Johann Weik, Obmann des Vereins „Für Unsere Welt“. „Mir kam die Idee, den schon vorhandenen Pittener Schöpfungsweg auf das Umland zu erweitern.“

Der Sonnengesang des Franziskus
Der Zisterzienserpater Franz Edlinger (1950–2011) trug schon lange die Vision eines Lobpreisweges nach dem Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi in seinem Herzen. So entstand nach seinem Entwurf gemeinsam mit dem Verein „Für Unsere Welt“, der Pittener Künstlerin Christine Buchner, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen entlang der Desbordesstiege zur Berg- und Felsenkirche und weiter zum Turmmuseum in Pitten der Schöpfungsweg. „Dieser Naturweg ist eine Pilgeroase der Stille und des Gebetes. Im Hymnus ‚Sonnengesang‘, auf den Skulpturen und Mosaike hinweisen, drückt Franziskus seine Liebe zu den Geschöpfen aus“, so Johann Weik. „Bildgeschichten aus dem Leben des heiligen Franziskus und der heiligen Klara aus Assisi können auch uns Impulse für ein erfülltes Leben geben.“

Franziskanische Spuren in Katzelsdorf: 1458 gab Kaiser Friedrich III. die Zustimmung zum Bau eines Franziskanerklosters. Die Kirche dient seit 1783 als Pfarrkirche.

Tau © Johann Weik
Das Tau: Der Buchstabe „T“ ist der Letzte des hebräischen Alphabets. In der altorientalischen Zahlenmystik hatte es den Wert von 333, die Fülle des Lebens in Gott. Der heilige Franziskus stellte es stets neben seine Unterschrift.

Das Erbe des Heiligen
Der Pilgerrundwanderweg führt auf leicht begehbaren Wegen mit teils geringen Anstiegen durch eine abwechslungsreiche Landschaft, vorbei an Sehenswürdigkeiten. Einige, wie der Schöpfungsweg, weisen auf das Leben des heiligen Franziskus hin. In Bad Erlach ist es die Pfarrkirche, die dem hl. Antonius von Padua geweiht ist. Er war der erste theologische Lehrmeister der Minderbrüder in Assisi. In Katzelsdorf befindet sich eine ehemalige Franziskanerkirche, die später von den Redemptoristen betreut wurde. Die Brüder der Kapuzinerklosters in Wiener Neustadt feiern alljährlich den Portiunkulakirtag. Das lateinische Wort „portiuncula“ bedeutet „kleines Stück Erde“ und weist auf den Ursprung der „Franziskanischen Bewegung“ in Assisi hin. Der „Gläserne Kreuzweg“ in Linsberg stellt den letzten Lebens- und Leidensweg Jesu dar. Franziskus durfte in La Verna selbst die Wundmale Christi empfangen. Im Genesungs-, Pflege- und Wohnheim Mater Salvatoris der Salvatorianerinnen in Brunn werden Menschen bis zuletzt würdevoll betreut und gepflegt. Auch Franz von Assisi pflegte stets Kranke und Aussätzige in und um die Stadt Assisi. Pilgerinnen und Pilger haben zwei Routen zur Auswahl: eine kürzere mit etwa 12 Kilometern und eine längere mit etwa 38 Kilometern. Beide Wegstrecken sind durchgehend beschildert.

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Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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