Corona-Nothilfe der Päpstlichen Missionswerke
Missio Österreich beteiligt sich am Hilfsfonds des Papstes

Pater Karl Wallner mit Papst Franziskus | Foto: Servizio Fotografico - Vatican Media
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„Obwohl wir gerade selbst unter der Corona-Krise leiden, dürfen wir diejenigen nicht vergessen, denen es noch schlechter geht“, sagt Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner zur Initiative von Papst Franziskus. Das Oberhaupt der Katholischen Kirche hat kürzlich die Päpstlichen Missionswerke unter Leitung von Erzbischof Giampietro Dal Toso damit beauftragt, einen Corona-Hilfsfonds einzurichten und stiftete dafür selbst gleich 750.000 US-Dollar.

Gleichzeitig bittet der Papst alle kirchlichen Einrichtungen, denen es finanziell möglich ist, ihren Beitrag zum Fonds zu geben. Die Päpstlichen Missionswerke in Österreich kommen der Bitte des Heiligen Vaters nach und beteiligen sich derzeit mit 350.000 Euro an der Corona-Nothilfe.

Dramatische Nachrichten aus der Weltkirche

Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner begrüßt die Aktion von Papst Franziskus: „Die Päpstlichen Missionswerke sind im Gegensatz zu anderen Hilfsorganisationen wie der Caritas eigentlich nicht auf Nothilfe spezialisiert. Unser Auftrag ist es, die jungen Kirchen in Afrika, Asien und Lateinamerika in ihrer Grundstruktur zu fördern und damit den Ärmsten der Armen konkret und nachhaltig zu helfen.“ Die aktuelle Corona-Krise treffe die Kirche in ihrer „weltweiten Gesamtstruktur“, so Wallner weiter. Die leeren Kirchen seien für alle ungewohnt und schmerzlich, aber in den Missionsländern sehe die Situation besonders dramatisch aus. In vielen Ländern des Südens ist die Kirche Hauptträgerin von sozialen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Schulen. Die Menschen vor Ort verlassen sich auf die Hilfe der Priester, Ordensfrauen und engagierten Laien. „Ohne unsere Unterstützung kann die Kirche in den Ländern des globalen Südens nicht für die Menschen da sein“, betont der Missio-Nationaldirektor: „Wir bekommen täglich Nachrichten von unseren Projektpartnern in Afrika und Asien. Sie schreiben von Gewaltausbrüchen und Hungertoten aufgrund der Ausgangssperren. Es ist wirklich dramatisch!“

Die weltweiten Auswirkungen der Corona-Krise werden sich besonders gravierend in Ländern mit fragilen Gesundheitssystemen zeigen. Einige Länder haben sich schon für Hilfe an den Vatikan gewandt. Erzbischof Giampietro Dal Toso, Präsident der Päpstlichen Missionswerke, sagt: „Mit dem speziellen Corona-Hilfsfonds wollen wir zeigen, dass in dieser Krise niemand alleine ist. Es geht um Unterstützung und Stärkung der jungen Kirchen in Asien, Afrika, Lateinamerika und Ozeanien bei ihrer pastoralen Tätigkeit, die durch die Corona-Pandemie dramatisch beeinträchtigt und herausgefordert ist.“

Spenden aus Österreich

Mit vorerst 350.000 Euro beteiligen sich die Päpstlichen Missionswerke in Österreich an der weltweiten Aktion. „Wir geben 200.000 Euro speziell für die Pfarrer und Priester in Afrika, Asien und Lateinamerika. Sie leisten in diesen schwierigen Zeiten unfassbar viel. Die restliche Summe kommt als Soforthilfe in den Fonds für Nothilfemaßnahmen in den am meisten betroffenen Ländern Afrikas und Asiens“, sagt Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner. „Das ist viel Geld, aber ich bin zuversichtlich, dass die Österreicherinnen und Österreicher uns auch weiterhin großzügig unterstützen“, so der Missio-Nationaldirektor.

Parallel zu dieser Corona-Nothilfe bittet Missio Österreich auch und besonders gerade um die Unterstützung der Menschen in Syrien. Der langjährige Projektpartner und Franziskanerbruder Hanna Jallouf beschreibt schreckliche Entwicklungen im Land: „Die Glücklicheren schlafen in Autos, aber es gibt viele, die in alten Zelten, unter Bäumen und sogar in Hühnerställen Schutz finden. Wir sehen unglaubliches Leid.“ Regelmäßig verteilt Bruder Hanna Nahrungsmittel, Wasser, Kleidung und Hygieneprodukte an die Familien. Für die vielen alten und kranken Menschen, die in den Dörfern zurückgeblieben sind, organisiert er lebensnotwendige Medikamente. Kleine Kinder versorgt der Franziskanerpater mit Milch, um Mangelernährung vorzubeugen. Viele von ihnen kennen nur den Krieg. Sie sind traumatisiert, können sich nur schwer konzentrieren, sind nervös oder in sich zurückgezogen. Die Räume der Kirche haben den Kindern bis vor kurzem als Rückzugsorte gedient, in denen liebevoll auf sie eingegangen wird, mit ihnen gelernt, gespielt und gelacht wird. Nun mussten sie geschlossen werden – mit dem neuen Corona-Virus droht den Menschen in Idlib eine weitere Katastrophe.

Bitte helfen Sie schnell:
IBAN: AT96 6000 0000 0701 5500 BIC: BAWAATWW
Verwendungszweck: Hilfsfonds des Papstes

Autor:

Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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