Zeit für meinen Glauben
Siehst du nicht, wie schön du bist?

„Mit Musik kann ich eine Verbindung mit Gott herstellen. Wobei ich nicht zwischen Anbetung und Liedern über den Alltag unterscheide. Ich finde, das ist schwer zu trennen. Denn Gott ist ja überall präsent.“  | Foto: Jakob Gramm
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  • „Mit Musik kann ich eine Verbindung mit Gott herstellen. Wobei ich nicht zwischen Anbetung und Liedern über den Alltag unterscheide. Ich finde, das ist schwer zu trennen. Denn Gott ist ja überall präsent.“
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Eva Papic sieht, wie viel Schönheit Frauen in sich tragen. Und mit welchen Selbstzweifeln sie kämpfen. Darüber schreibt sie ein Lied.

Ein braunes Ledersofa mitten auf der Wiese im Park. Vier junge Frauen nehmen abwechselnd darauf Platz. Sie blicken ernst in die Kamera. Wirken nachdenklich und unsicher. Eine weibliche Stimme singt dazu: ‚Du zweifelst daran, ob dich wer mag.‘ Und: ‚Wie oft hast du versucht zu zeigen, wer du wirklich bist?‘

Die Stimme gehört Eva Papic, die in diesem Musikvideo auch selbst mit ihrer Gitarre auf dem Ledersofa sitzt. ‚Mut für die Schönheit‘, heißt der Song, den Eva geschrieben hat und der ein Thema aufgreift, das viele Frauen kennen. „Bin ich zu dick? Sollte ich nicht so sein wie die anderen? Passt es, wie ich bin?

So viele Dinge beschäftigen uns Frauen“, sagt die 27-Jährige. Bei einem Mädelswochenende wird ihr bewusst, welche Schönheit die Frauen in sich tragen, mit denen sie unterwegs ist. Und mit welchen Selbstzweifeln sie zu kämpfen haben. Daraus entsteht der Song, zu dem Eva mit Freunden ein Video dreht.

Das gehört erzählt!
„Die Entstehungsgeschichte dieses Liedes zeigt gut, wie ich das Musikerin-Sein verstehe“, sagt Eva, die sich als Singer- Songwriterin sieht. „Nicht: Ich schreibe ein Lied, singe es, alle klatschen und fertig. Sondern: Ich lebe das Leben, mache Erfahrungen und habe dann das Gefühl, das gehört erzählt!“

In der Musik verarbeitet Eva die Gedanken, die sie sich über das Leben, über die Welt, über Gott macht. Was dabei herauskommt, ist alles andere als oberflächlich. „Es ist typisch für mich, dass ich viel nachdenke. Ich stelle mir zum Beispiel gerade intensiv die Frage, was mein Auftrag ist.“

Eine große Frage, auf die es keine einfache und schnelle Antwort gibt, findet die Lehramts- und Musikstudentin. „Natürlich könnte ich sagen, dass es mein Auftrag ist, einmal Lehrerin zu sein, Musik zu machen oder irgendwann Kinder zu kriegen. All das wäre plausibel.“ Für Eva geht es aber es um mehr. „Ich will nicht aufhören, wachsam durchs Leben zu gehen. Und Gott zu fragen, was gerade dran ist.“

Singen ist für Eva eine besondere Möglichkeit, Gott nahe zu sein. Unabhängig davon, ob sie Lieder mit explizit religiösen Inhalten singt oder nicht. „Ich unterscheide nicht so sehr zwischen Worship und Liedern über den Alltag. Ich finde, das ist schwer zu trennen. Denn Gott ist ja auch im Alltag präsent.“ Musik hat für Eva die Kraft, eine Verbindung mit Gott herzustellen. Auch wenn man nicht ausdrücklich über Jesus singt. „Ich sehe das auch bei Musikerkollegen, die nicht gläubig sind. Mit ihrer Musik schaffen sie eine Atmosphäre, die offen ist für das Transzendente.“

Mut für die Schönheit
Auch in ‚Mut für die Schönheit‘ geht es nicht vordergründig um Gott. Es geht um die Kraft, die frei wird, wenn man sich annimmt, wie man ist. Wenn man sieht, wie wunderbar man geschaffen ist. ‚Siehst du nicht wie schön du bist? Siehst du nicht, was vor dir ist? Siehst du nicht, was du vor uns verbirgst?‘ singt Eva.

Im Musikvideo ist das die Stelle, an der sich der Ausdruck der vier jungen Frauen verändert. Sie beginnen herz­erfrischend zu lachen und über das ganze Gesicht zu strahlen.

„Mit Musik kann ich eine Verbindung mit Gott herstellen. Wobei ich nicht zwischen Anbetung und Liedern über den Alltag unterscheide. Ich finde, das ist schwer zu trennen. Denn Gott ist ja überall präsent.“  | Foto: Jakob Gramm
Eva Papic: „Ich will nicht aufhören, wachsam durchs Leben zu gehen. Und Gott zu fragen, was gerade dran ist.“
 | Foto: Tobias Bosina
Autor:

Sandra Lobnig aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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