Gemüseernte im Kloster Pupping
Freude über die Vielfalt im Garten

Foto: Kloster Pupping
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Im Shalomkloster in Pupping lebt eine kleine franziskanische Gemeinschaft im Einklang mit der Schöpfung. Der Klostergarten beschert im Sommer eine große Fülle an Gemüse und Kräutern. Über die Verarbeitung sprachen wir mit Daniela Lanni Ofs, die auch eine Rezept-Empfehlung zum Einkochen für uns parat hat.

Der Garten ist eine Pracht, die uns und vielen Freude macht. Gedeihen mögen alle Samen. Das wünschen wir von Herzen – Amen“, heißt es im gereimten „Gartenlob“ aus dem Shalomkloster Pupping in Oberösterreich. Das Franziskanerkloster mit Jahrhunderte alter Tradition liegt im fruchtbaren Eferdinger Becken, das für seinen reichen Gemüseanbau bekannt ist. Auch im Kloster Pupping wird der Anbau von Früchten, Gemüsen und Kräutern – in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Pupping – intensiv gepflegt.

Im runden Klostergarten
Wer hierher kommt, sollte es nicht verabsäumen, durch den Klostergarten zu gehen. Die Gartenanlage besteht aus einem großen Kreis, aus dessen Mitte Strahlen nach außen gehen und so torten­stückförmige Beete bilden. „1998 gab es in Pupping eine große Gemüsemesse. Die Gemeinde wollte dafür einen Schaugarten anlegen und pachtete einen Teil des Klostergartens“, erzählt Daniela Lanni Ofs von der Klostergemeinschaft im Gespräch mit dem SONNTAG. Der so damals angelegte runde Schaugarten besteht bis heute und wird von einem Pensionisten-Ehepaar aus der Gemeinde sowie Mitgliedern der Klostergemeinschaft bearbeitet.
In der Gemeinschaft des Puppinger Klosters leben Franziskanerbrüder, eine Schwester sowie Mitglieder des OFS (Ordo Franciscanus Saecularis, früher „Dritter Orden“) aus verschiedenen Herkunftsländern und Kulturen zusammen. Zuständig für die Küche und somit auch für das Kochen ist die gebürtige Italienerin Daniela Lanni Ofs, die seit 17 Jahren in der Gemeinschaft in Pupping lebt. „Wir haben in unserem Klostergarten ganz viele verschiedene Gemüsesorten, darunter Fenchel, Zucchini, Artischocken, Paprika, Auberginen, Blumenkohl... Gerade haben wir unser erstes Frischkraut geerntet“, berichtet Daniela Lanni.

Der Name ist Programm
Warum eigentlich Shalom? Der Zustand des Friedens ist für die franziskanische Gemeinschaft ein besonders hoher Wert. „,Shalom‘ bedeutet mehr als die Abwesenheit von Krieg. Es heißt Vervollständigung, komplett sein, Ganzheitliches Heilsein durch Gott“, sagen die Mitglieder. Auch eine „wertschätzende Beziehung zur Schöpfung“ spielt eine große Rolle. Das wirkt sich auch auf den Umgang mit Nahrungsmitteln aus.
„Wir verwenden Gemüse der Jahreszeit und naturgemäß aus der Region“, erzählt die Leiterin der Klosterküche: „Wir versuchen einen einfachen Lebensstil zu bewahren und im Geiste des Hl. Franziskus und der Hl. Klara zu leben.“

Gemüse und Früchte haltbar machen

Auch im Winter wird auf regionale Produkte zurückgegriffen, indem Früchte und Gemüse nach der Ernte haltbar gemacht werden. „Da kommen wir gut durch. Wir achten darauf, nichts zu verschwenden. Weil es im Sommer so eine Fülle gibt, wird Einiges vom Gemüse eingelegt. Ich friere aber auch gern ein oder mache Saucen und friere diese ein“, schildert Daniela Lanni. Die große Vielfalt ­an Gemüse wird im Kloster Pupping sehr wertgeschätzt. „Wir essen während der Woche kein Fleisch, sondern nur am Sonntag und an Feiertagen“, sagt Lanni.

Im Einklang mit der Schöpfung

Neben Eseln, Pferden und Hühnern leben auch Ziegen im Kloster Pupping. Gemeinschaftsmitglied Hanni Benedikt OFS melkt diese und macht Topfen und Ziegenkäse. „Wir versuchen das zu verbrauchen, was wir da haben und im Einklang mit der Natur zu leben“, betont Daniela Lanni.

Gelebte Nachbarschaft

Das Shalomkloster Pupping pflegt regen Austausch mit seiner Umgebung, so auch mit den Bauern der Region. „Die Vielfalt, die wir hier haben, ist ein großes Geschenk.
Wir sind der Gemeinde und auch unseren bäuerlichen Nachbarn sehr dankbar – sie unterstützen uns das ganze Jahr hindurch“, freut sich Daniela Lanni: „Die Früchte der Erde sind ein richtiger Schatz, wir sind da in einer glücklichen Lage. Wir spüren auch, dass die Bauern es schätzen, dass wir da sind und mit uns teilen.“

Infos: pupping.franziskaner.at

Serie: „Den Sommer genießen"


Autor:

Agathe Lauber-Gansterer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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