Künstler Harald Schreiber – "Kunst im Dom 2022"
„Wo bist du?“ – die zentrale Frage bei „Kunst im Dom“

Skulpturen: Einmal ein mystisches ...  | Foto: Foto: Schreiber
2Bilder
  • Skulpturen: Einmal ein mystisches ...
  • Foto: Foto: Schreiber
  • hochgeladen von Sonntag Redaktion

Harald Schreiber aus Brückl beschäftigt sich im Rahmen von „Kunst im Dom 2022“ mit der Frage „Wo bist du?“. Es geht um die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Schöpfer und Geschöpf.
von Katja Schöffmann

In der Bibel beginnt alles mit der Geschichte von der Schöpfung und dem Paradies mit Adam, Eva und der Verführung der Schlange. Gott stellt die erste Frage in der Bibel: „Wo bist du?“ Es ist die Frage nach dem Verbleib der zwei ersten Menschen, die sich aus Scham verstecken. „Kunst im Dom 2022“ sieht sich diese Frage aus der Nähe an.

Zum Verhältnis Schöpfer-Geschöpf

Der weltweit schaffende Künstler Harald Schreiber aus Brückl verarbeitet die Frage aus der Bibel künstlerisch im Kirchenraum des Klagenfurter Domes. Seine Kunstinstallation macht von Aschermittwoch (2. März) bis Karsamstag (16. April) aus dem Kirchenraum ein Wechselspiel der Beziehung von Gott und Mensch. Hier fragen beide sich gegenseitig: „Wo bist du?“ Das Verhältnis zwischen Schöpfer und seinen Geschöpfen, Adam und Eva, ist in der Bibel mit Scham behaftet. Die beiden Menschen haben etwas Verbotenes getan, verführt von der Schlange. Harald Schreiber beschäftigt sich in seiner Kunstinstallation nun genau mit der umgekehrten Fragerichtung: Heute kann auch der Mensch aufgrund des Leidens, der Katastrophen, des Unheils in der Welt Gott fragen: „Wo bist du?“ . Der Mensch sucht Gott, findet ihn oft nicht gleich. Er stellt sich die Frage: „Hat sich Gott aus Scham versteckt, wie einst Adam im Paradies?“

„Wo bist du?“ überdeckt alles andere
Im Altarraum des Domes wird das Bild der Heiligen Dreifaltigkeit mit dieser Frage überdeckt. Darunter steht das große Altarbild aus dem Jahr 1752, geschaffen vom Barockkünstler Daniel Gran.Es wird ebenfalls verdeckt. Eine überdimensionale Kopfplastik mit wechselnder Farbprojektion übernimmt diese Rolle. Weiters gibt es zwölf Steinskulpturen auf Edelstahlstangen zu betrachten. Diese werden vom Mittelgang des Kirchenschiffes aus V-förmig und nach hinten hin ansteigend angeordnet sein. Die Köpfe der Skulpturen stellen einen Kontrast zum Gesicht vor dem Hochaltarbild dar. Die Skulpturen warten ihrerseits auf eine Antwort auf die Frage: „Wo bist du?“
Teil von „Kunst im Dom“ sind Zitate von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die alle einen Bezug zu Kärnten haben. Zwölf weiße Stoffbahnen hängen von der Empore des ersten Stockes in die Gewölbe der Seitenkapellen hinein.
„Kunst im Dom“ wird am Montag, dem 28. Februar aufgebaut.
Fünf literarische Predigten von Sonntag, 6. März, bis Sonntag, 3. April, jeweils um 19 Uhr, sowie zwei Passionskonzerte, das erste am Palmsonntag, 10. 4., um 16 Uhr im Dom, runden die Installation ab.
Vorverkauf: Büro der Dompfarre oder Buchhandlung Heyn, Karten: 0676/8772-5229.
Feierlicher Start der Kunstinstallation:
Mittwoch, 2. März, Aschermittwochsliturgie und Eröffnung der „Kunst im Dom“ mit Diözesanbischof Josef Marketz, Musik: N. Fheodoroff, „Missa brevis“ (Domkantorei), 19 Uhr, Domkirche.

Skulpturen: Einmal ein mystisches ...  | Foto: Foto: Schreiber
... und einmal ein ehrfurchtsvolles Profil | Foto: Foto: Schreiber
Autor:

Sonntag Redaktion aus Kärnten | Sonntag

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ