Gemeinsam für die Jugend
Die Sprache des Anderen verstehen

Foto: Loretto Gemeinschaft
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Die Jugend ist die Zukunft – so auch in der Kirche. Projekte wie „Denk Dich Neu“, Feste wie das große Pfingstfest der Loretto Gemeinschaft oder Initiativen der Katholischen Jugend und der jungenKirche wollen Jugendliche und junge Erwachsene u. a. zum Austausch einladen. von Carina Müller

Lobpreis, Gebete, Preaches und vieles mehr – am Pfingstwochenende findet heuer zum zweiten Mal in Klagenfurt das große Pfingstfest der Loretto Gemeinschaft statt. Bei diesem will man einen Raum schaffen, „in dem viele junge Menschen den Heiligen Geist neu kennenlernen“. Mit dabei ist auch die Katholische Jugend mit ihrer „Chill-Out-Area“.

Tausende in Österreich feiern
mitAm 27. und 28. Mai sind einige Kirchen in Österreich gefüllt mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Über 10.000 Menschen feiern gemeinsam die Pfingstfeste der Loretto Gemeinschaft. Ursprünglich als „Fest der Jugend“ in und um den Salzburger Dom gedacht, finden die Veranstaltungen heuer in gleich vier Ländern – Österreich, Deutschland, Schweiz und Italien – statt.
Jasmin Oitzl, Pastoralassistentin in Klagenfurt sowie Projektassistentin bei der Katholischen Jugend, ist Teil der Loretto Gemeinschaft Klagenfurt. Sie war bei der Geburtsstunde des Pfingstfestes in Klagenfurt dabei und brachte viele Eindrücke aus Salzburg mit ein: „Ich bin jahrelang nach Salzburg zum großen Pfingsttreffen gefahren. Das war schon immer ein ganz besonderes Erlebnis. Der Salzburger Dom war gesteckt voll mit jungen Leuten. Das man nicht die Jüngste ist, hat man in der Kirche sonst nicht so oft.“ Nach den Lockerungen um die Corona-Pandemie wollte man die Stimmung des Pfingstfestes in Salzburg auch nach Klagenfurt bringen. Das erste Fest fand letztes Jahr statt: „Wir wollen zeigen, dass Kirche jung und motiviert sein kann“, so Oitzl.

Dem Heiligen Geist nahe sein
Viele Highlights des letzten Jahres warten auch dieses Jahr auf die Teilnehmenden. Jasmin Oitzl verrät: „Für mich ist der Lobpreis immer ein besonderes Highlight. Wir haben auch eine echt gute Pfingstband, bestehend aus jungen Leuten.“ Auch ein Abend der Barmherzigkeit steht am Samstag am Programm. Beleuchtet von einem großen Scheinwerfer geht der Priester mit der Monstranz durch die Bänke: „Das hat total viele Menschen berührt. Es sind sogar Leute von der Straße, die zufällig in der Stadt waren, in die Kirche gekommen. Sie haben sich hingesetzt und sind dann geblieben. Einige haben gebetet oder einfach die Stimmung genossen. Das war echt ein schöner Abend“, erzählt Oitzl.

Kaffee in der Chill-Out-Area
Die Chill-Out-Area lädt während des Festes Jugendliche und junge Erwachsene zum Verbleiben ein. Bewirtet wird diese unter anderem von der Katholischen Jugend. Leiter Matthias Obertautsch ist es besonders wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen. Dazu plant die Katholische Jugend auch immer wieder eigene Projekte und Reisen: „Vom 9.-16. Juli reisen wir nach Taizé.“ Dort kommen jeden Sommer Tausende Jugendliche und junge Erwachsene zusammen, um gemeinsam zu singen, über den Glauben zu sprechen, Spaß zu haben und Gemeinschaft zu erleben. Er fährt fort: „Ende Juli geht es wiederum mit dem Bischof und 24 Jugendlichen zum Weltjugendtag nach Lissabon – hier sind noch Restplätze frei.“ In Portugal angekommen, geht es zuerst nach Porto zu den Tagen der Begegnung, danach in die portugiesische Landeshauptstadt, in der das eigentliche Weltjugendtreffen stattfinden wird. Zu den Highlights vor Ort gehören das Österreicher:innen-Treffen, das Jugend-Festival und die zentralen Feiern mit Papst Franziskus.
Neben den aufregenden Reisen ist der Katholischen Jugend Kärnten auch wichtig, soziale Initiativen wie das Projekt „72 Stunden ohne Kompromiss“ zu begleiten. Ebenfalls werden immer wieder Jugendgottesdienste veranstaltet. Diese sollen nach den Bedürfnissen junger Menschen gestaltet werden: „Wir versuchen, Jugendliche miteinzubinden. Dabei wird auch manchmal der Verlauf des Gottesdienstes auf den Kopf gestellt –wir rufen sie zum Mitmachen auf. Danach gibt es oft ein Giveaway.“, so Obertautsch.

Die Sprache der Jugend sprechen
Auch beim Pfingstfest vor Ort sein, wird Magdalena Riegler. Sie ist die Koordinatorin der Initiative „Denk Dich Neu“ in Kärnten. Ihr neuestes Projekt ist das „CAFeBike“, welches unter dem Motto „Mit fairem Kaffee zu guten Ideen für ein besseres Zusammenleben und Miteinander“ steht. Auch Riegler will den Kontakt mit jungen Menschen finden: „Wir haben einen tollen Bio-Fairtrade Kaffee an Board und wollen mit diesem an Orten sein, wo junge Menschen Stärkung brauchen. Die Jugendlichen und jungen Erwachenen sind dazu eingeladen, uns ihre Ideen mitzuteilen, wir geben ihnen dann einen Tee, Kaffee oder einen Kakao. Diese Ideen werden je nachdem, um welches Thema es sich handelt, z. B. dem Magistrat oder der Uni übergeben.“ Der Auftakt ist gelungen. Die jungen Menschen erzählten von ihren Lebensumständen und mit welchen Themen sie sich auseinandersetzen. Zwei junge Frauen berichteten, dass sie sich in ihrer Maturaabschlussarbeit mit dem Thema Kirchenbeitrag auseinandersetzen wollen: „Wir erzählten, was es mit der Initiative ‚Denk Dich Neu‘ auf sich hat. Dort beginnt Begegnung. Durch lebhaftes Aufeinander-Zugehen soll in Gesprächen erfahrbar werden, dass wir als Kirche präsent sind, um ihnen zuzuhören. Es interessiert uns, was sie beschäftigt. Jeder Einsatz lohnt sich“, so die Koordinatorin.

Autor:

Carina Müller aus Kärnten | Sonntag

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