Entwicklungsschub in der digitalen Vermittlung
Kunst und Kultur Online

Die barrierefreie Vermittlung erfolgt u. a. mithilfe modernster Technologie und einer preisgekrönten Museums-App. | Foto: KHM
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  • Die barrierefreie Vermittlung erfolgt u. a. mithilfe modernster Technologie und einer preisgekrönten Museums-App.
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Auch im Museumsbereich hat die Corona-Pandemie zu einem Entwicklungsschub in der digitalen Vermittlung geführt. Ob Kunsthistorisches oder Naturhistorisches Museum, Weltmuseum, Belvedere oder Dommuseum – um nur einige zu nennen.

Sie alle bieten auf ihren Websites hervorragende Online-Formate mit Vorträgen, Diskussionen und Online-Führungen an. Diese helfen, Kultur-Hunger zu stillen und sich auf die Wiederöffnung zu freuen.

Auf das dauerhafte Einziehen des Frühlings warten wir mittlerweile sehr. Das Kunsthistorische Museum (KHM) in Wien hat das Frühlingserwachen mithilfe der Kunst ausgerufen: Wunderschöne Blumenbilder im neu eingerichteten „Blühenden Kabinett“ sowie farbenprächtige Kunstwerke in allen Sammlungen vertreiben das Grau des Alltags und ermöglichen Kulturgenuss in Vorfreude auf die warme Jahreszeit.

Berühren erwünscht
Zum Thema Blütenpracht und Frühlingszeit bietet das KHM ein spezielles Online-Programm an. Sehr empfehlenswert ist das auf der Website des Museums verfügbare Video „Frühlingserwachen: Die bunte Pracht der Blumen“ mit Kunstvermittlerin Rotraut Krall aus der Reihe „Donnerstagabend im Museum“.

Die Kunsthistorikerin führt in die faszinierende Welt der niederländischen Blumenstilleben ein, die stark von theologischen Symbolen durchzogen sind. Kardinal Federico Borromeo (Neffe des hl. Karl Borromeus, dem Patron unserer Karlskirche) war Auftraggeber des vorgestellten Gemäldes „Großer Blumenstrauß in einem Holzgefäß“ von Jan Brueghel. Rotraud Krall: „Federico Borroemeo war, bevor er Erzbischof in Mailand wurde, Geistlicher in Rom. Er hat sich intensiv für die Fortbildung der jungen Geistlichen eingesetzt. Er riet ihnen: Geht doch hinauf in die Gärten, schaut euch alle diese Pflanzen an und genießt diese Schönheit. Und denkt immer daran: Das ist ein Geschenk Gottes. Im kleinsten Detail der Natur kann uns hier der Gedanke Gottes begleiten.“

Auf der facebook-Seite des KHMs ist der Online-Talk „Berühren erwünscht – Kunst mit (fast) allen Sinne erleben“ sehenswert. Rotraud Krall berichtet darin im Gespräch mit dem KHM-Experten Daniel Uchtmann über die von ihr entwickelte barrierefreie Kunstvermittlung im KHM.

„Barrierefrei im Museum bedeutet nicht nur mit einem Rollstuhl überall hinzukommen, sondern, dass wir die Inhalte dieses Hauses so aufbereiten, dass alle Menschen etwas davon haben, zum Beispiel auch Blinde, seh- und hörbehinderte Menschen, aber auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen“, sagt Krall. Die barrierefreie Vermittlung erfolgt u. a. mithilfe modernster Technologie und einer preisgekrönten Museums-App.

Spannendes für Groß und Klein
Auch das Naturhistorische Museum ist unbedingt einen Online-Besuch wert: Der Youtube-Kanal und die Mediathek des Museums sind reichlich gefüllt mit virtuellen Rundgängen, Vorträgen, Talks und Podcasts. Spannend und lehrreich sind die Beiträge zur Ausstellung „Ablaufdatum. Wenn aus Lebensmitteln Müll wird“ oder die Reihe #NHMWienFromHome. Letztere bietet auch für Kinder unterhaltsam aufbereitet Wissenswertes über Tiere, Pflanzen, Erdgeschichte, Archäologie und Astronomie.

Das Weltmuseum Wien bietet Online-Kurzführungen zur Sonderausstellung „Azteken“ an – auch für Kinder.

Das Dom Museum in Wien lädt ebenfalls ein, das Haus virtuell zu erleben, zum Beispiel in Online-Führungen mit Museumsdirektorin Johanna Schwanberg. Kunstvermittlerinnen stellen einzelne Objekte in Videos vor, z. B. das
„Leopoldsreliquiar“, „Das Grabtuch Herzog Rudolf IV“ oder das Ge-mälde „Maria mit der Erbsenblüte“.

Für Kinder gibt das Online-Format „Dom Atelier From Home“ mit Bastel-Videos zum Mitmachen.

Fazit: Es lohnt sich, die Websites der Museen zu besuchen und die verschiedenen Angebote zu entdecken.

Online-Angebote der Museen gibt es auf den Websites der jeweiligen Häuser, in den jeweiligen Youtube-Kanälen und auf Facebook. Das KHM bietet auch eine App. Meist sind die Angebote unter „Digital“ zu finden.

TIPP:

Barrierefreie Angebote im Kunsthistorischen Museum sind unter folgendem Link nachzulesen:

empfehlenswert:

weltmuseumwien.at
kindermuseum.at
nhm-wien.ac.at
museivaticani.va
belvedere.at
▸ dommuseum.at
▸ khm.at

Autor:

Agathe Lauber-Gansterer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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