Videos als Beitrag zum synodalen Prozess
Schülerinnen und Schüler richten ihre Fragen an die Kirche

Clara Amon, Direktor Johannes Poyntner und James Proy beim Szenen-Schreiben. | Foto: Kayla Raymundo
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Mit einem von Schülerinnen und Schülern gestalteten Video begab sich das „Private Gymnasium und Realgymnasium Klosterneuburg“ auf den „synodalen Schulweg“. Und beteiligte sich damit an dem Prozess, zu dem Papst Franziskus die Weltkirche eingeladen hat.

In der Woche vor den Semesterferien haben wir mit diesem fächerübergreifenden Projekt begonnen, gegen Ende Februar war alles fertig“, berichtet Johannes Poyntner, der Direktor des Privaten Gymnasiums und Realgymnasiums Klosterneuburg der Schulstiftung der Erzdiözese Wien, dem SONNTAG. Das „Private Gymnasium und Realgymnasium Klosterneuburg“ gibt es seit 2019, es ist eine sogenannte MINT-Schule – mit den Schwerpunkt-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

„Toll, dass wir Kinder gefragt werden!“

Im Rahmen des synodalen Prozesses, zu dem Papst Franziskus die Kirche weltweit aufgerufen hat, beteiligte sich die „3B-Klasse“ mit einem fächerübergreifenden Video-Projekt. Mit an Bord des Projekts waren die Unterrichtsgegenstände Religion, Deutsch, Informatik und Digitale Grundbildung. Direktor Poyntner unterrichtet Deutsch in dieser Klasse. „Die Inhalte kommen von den Schülerinnen und Schülern, wir Unterrichtende stellen Impulsfragen und begleiten die Kinder“, betont Poyntner. Vor dem eigentlichen Dreh in der letzten Februarwoche haben sich die Mädchen und Burschen mit mehreren Fragen auseinandergesetzt: Was bedeutet Kirche für mich? Wie erlebe ich Kirche? Was können wir zu einem lebendigen Erscheinungsbild der Kirche beitragen? An dem Tag, als der SONNTAG die Klasse besuchte, gab es in der Deutschstunde einen Stationenbetrieb: Eine Gruppe diskutierte mögliche Szenen, eine andere verfasste bereits Szenen für ein Drehbuch, andere probten „Interviews“.

Lilly-Sophie Aschauer, Cinja Heigl und Rosalie Sittner proben das „Interview“. | Foto: Kayla Raymundo
  • Lilly-Sophie Aschauer, Cinja Heigl und Rosalie Sittner proben das „Interview“.
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Die Kirche kann und wird sich ändern

Rosalie Sittner, Cinja Heigl und Lilly-Sophie Aschauer sprachen mit dem SONNTAG. „Es ist toll, dass wir Kinder gefragt werden, wie wir Kirche erleben“, sagt Rosalie Sittner zum SONNTAG. Ihr Wunsch: „Wir Kinder sollen mehr in die Messe einbezogen werden.“ Lilly-Sophie Aschauer wiederum hofft, „dass auch gleichgeschlechtlich Liebende einen Platz in der Kirche haben“. „Damit ich in der Kirche lieben kann, wie ich möchte“, so lautet ihr Herzensanliegen. Cinja Heigl wünscht sich eine Kirche, „die nicht so streng wirkt, die weder sexistisch noch rassistisch ist“. Sie ist überzeugt, dass „sich die Kirche ändern wird und sich ändern kann“. Clara Amon hat an diesem Tag gemeinsam mit James Proy mögliche Szenen erarbeitet, die für ein Drehbuch umgesetzt werden können. Was sie der Kirche sagen will? „Warum verbindet man mit einem Priester immer nur einen Mann?“, fragt sie. Und im Nachsatz: „Es ist schön, dass wir bei diesem Projekt unsere eigenen Ideen umsetzen können.“ James Proy richtet nach einem Moment des Nachdenkens seine Frage an die Kirche. „Warum entsteht immer wieder der Eindruck, dass Frauen in der Kirche irgendwie niedriger erscheinen?“, fragt er.

Das fertige Video ist der Beitrag der Schule zum synodalen Prozess.

Clara Amon, Direktor Johannes Poyntner und James Proy beim Szenen-Schreiben. | Foto: Kayla Raymundo
Lilly-Sophie Aschauer, Cinja Heigl und Rosalie Sittner proben das „Interview“. | Foto: Kayla Raymundo
Autor:

Stefan Kronthaler aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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