Kollekte zu Epiphanie am 6. Jänner
Priesterausbildung in den ärmsten Ländern der Welt

Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner OCist im Gespräch mit Priesterstudenten. | Foto: Missio/Markus Andorf
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Die Priestersammlung am 6. Jänner steht vor der Tür: In allen Kirchen weltweit kommt die ganze Kollekte an diesem Tag der Priesterausbildung in Afrika, Asien und Lateinamerika zugute. Damit wird jungen Männern in aller Welt ermöglicht, ihre Berufung zu leben.

Pushpamal Fernando lebt in Sri Lanka und stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Sein Vater ist in der Tourismusbranche beschäftigt, seine Mutter ist Hausfrau. Dass er sein Leben ganz Gott geben will, wusste er sehr früh. „Schon als kleines Kind habe ich den Ruf zum Priestertum verspürt“, erzählt der 27-Jährige. Zusammen mit 166 anderen jungen Männern absolviert er gerade die Priesterausbildung im Seminar Kandy in Ampitiya. Während hier in Österreich junge Männer, die eine Berufung verspüren, meistens finanziell weitgehend sorgenfrei eine Ausbildung zum Priester machen können, ist in armen Ländern wie Sri Lanka genau das Gegenteil der Fall.

Wenn das Geld fehlt

Viele Priesterstudenten wie Pushpamal Fernando kommen aus armen Familien und können sich die Ausbildung finanziell nicht leisten. Und auch in den Einrichtungen selbst mangelt es an Geld. So ist es leider eine traurige Tatsache, dass Priesterseminare in Afrika, Asien oder Lateinamerika viele Kandidaten ablehnen müssen – einzig und allein aufgrund des mangelnden Budgets. „Unsere Unterstützung ist deshalb wichtiger denn je“, betont Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner. Am 6. Jänner sammeln deshalb alle katholischen Kirchen weltweit für die Priesterausbildung. Mit dem Geld, das an diesem Tag zusammenkommt, werden angehende Priester in aller Welt unterstützt. Der Spendenaufruf ergeht jedes Jahr durch den Papst persönlich, der „seine“ Missionswerke mit der Organisation der Sammlung beauftragt.
Die Gläubigen ermöglichen damit die Ausbildung von mehr als 80.000 (!) Priesterstudenten. Selbst mit einem vermeintlich kleinen Beitrag kann man Großes bewirken, wie die Zahlen veranschaulichen: Mit 18 Euro wird ein Seminarist in Burkina Faso zum Beispiel eine Woche lang ernährt. Und mit 50 Euro im Monat wird man sogar „Pate“, finanziert mit diesem Betrag also einem Seminaristen die gesamten Lebenskosten für einen Monat und hilft ihm, seine Berufung zu verwirklichen.

Damit die Kirche wachsen kann

Dass das Geld auch tatsächlich bei den Betroffenen ankommt, garantiert Pater Karl Wallner, der sich immer wieder selbst ein Bild vor Ort macht: „Wer einmal in Afrika, Asien und Lateinamerika gesehen hat, was Gott dort durch wunderbare Berufungen bewirkt, der führt gerne solche Sammlungen durch und hilft den jungen wachsenden Kirchen, gute Priester zu haben.“

Wie wichtig die finanzielle Hilfe der Gläubigen aus Österreich ist, sieht man in vielen Teilen der Welt. Father Paul Masolo etwa, der Rektor eines Priesterseminars in Ggaba, in Uganda, sagt: „Würde es die Unterstützung aus Österreich nicht geben, müssten wir den Seminarbetrieb komplett schließen.“Und auch Pushpamal Fernando würde es ohne die tatkräftige Spendenbereitschaft der Österreicher nicht schaffen. Umso hoffnungsvoller blickt er in die Zukunft: „Ich erlebe dadurch hautnah, wie Gott versorgt, und ich bete täglich für die Wohltäter, die meine Ausbildung ermöglichen.“

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Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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