Mahnwache für die Ukraine
Stimmen für den Frieden

Anna Karabinskaya | Foto: RB/Hiwa Naqshi
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Wir alle sind vor genau einer Woche in einer anderen Welt aufgewacht. Das Unvorstellbare – ein Angriffskrieg in Europa – war zurück. Die Katholische Aktion hat noch in der Nacht zum Freitag eine Mahnwache in Salzburg organisiert: Um Solidarität mit der Ukraine zu zeigen und einen Friedensappell auszuschicken. „Frieden zu stiften ist eine christliche Grundhaltung“, sagt KA-Präsidentin Elisabeth Mayer.

Katholische Frauenbewegung, Katholische Männerbewegung und Katholische Jugend haben von Donnerstagabend bis Freitagfrüh eine Mahnwache in Salzburg auf die Beine gestellt. Zuvor lud die ukrainische Gemeinde zum Gebet in die Markuskirche.

Sie sei, sagt Olivia Keglevic, am Donnerstag sehr wütend und betroffen ins Büro gefahren. Ihre Ge-fühle wandelte sie rasch in etwas Konstruktives um. Die Referentin der Katholischen Frauenbewegung organisierte mit anderen innerhalb weniger Stunden eine Mahnwache vor der Salzburger Markuskirche: „Wir möchten den Menschen in der Ukraine und den Menschen aus der Ukraine, die hier in Salzburg leben, zeigen, dass wir solidarisch sind.
Olivia Keglevic, Katholische Frauenbewegung Salzburg

Anna Karalinskaya trägt zur Mahnwache vor der Salzburger Markuskirche einen Haarreifen mit den Farben der Ukraine. „Er ist ein Geschenk meiner ukrainischen Freundin und nun mein persönliches Zeichen der Solidarität.“ Die junge Frau ist in Sankt Petersburg geboren, lebt heute in Salzburg. „Für mich als Russin ist das schrecklich, ich schäme mich. Das ist nicht unser Krieg.“ Es gebe Proteste in Russland. „Für die Teilnehmenden ist das sehr gefährlich.“ Sie hoffe weiter auf Frieden. „Dafür bete ich.“
Anna Karabinskaya, St. Petersburg/Salzburg

in Brüderpaar mit ukrainischen Wurzeln erzählt wie sie die Sorge um Verwandte in der Ukraine nicht loslässt: „Großeltern, Onkel und Cousins leben noch dort. Bekannte haben sich freiwillig gemeldet, um gegen Russland zu kämpfen. So viele Gefühle überkommen mich gerade. Das stärkste: die großeTraurigkeit“, sagt Alexander. Sein Bruder Maximilian ergänzt: „Ich wünsche mir ein Ende der Kämpfe. Die Ukraine soll als Staat weiter existieren.“ Alexander und Maximilian Pitsch, Salzburg/Zürich

Der Leiter des Salzburger „Byzantinischen Gebetszentrums“ erinnerte bei der Mahnwache daran, dass wir alle von Gott geliebte Menschen sind.„Lasst uns in dieser Nacht und auch in den kommenden Tagen unsere Stimme zu Gott erheben, der uns liebt und uns nahe ist. Lasst uns Frauen und Männer des Friedens sein. Lasst uns Menschen der Versöhnung sein.“ 
John Reves, Salzburg

Der Herz-Jesu-Missionar P. Jakob Förg ist der Ukraine seit langem verbunden. „Eine befreundete Dolmetscherin in Lemberg be-richtete am Telefon, dass am ersten Tag der Invasion ab vormittags geschossen wurde.“ Eine Organistin, die schon in Salzburg spielte, schrieb ihm: „Die Situation ist sehr gefährlich. Beten Sie für Frieden in der Ukraine. Ich mache mir große Sorgen um meine Tochter in Kiew.“
P. Jakob Förg, Salzburg-Liefering

Eine junge Salzburgerin bangt um Oma und Opa: „Ich habe sie sehr lieb und hoffe, dass es ihnen gut geht. Ich möchte einfach nur, dass alles wieder aufhört und die Menschen in Frieden leben dürfen.“
Mira Kozmenko, Salzburg

Der Kundler ist mit dem letzten Flugzeug aus der Ukraine heimgekommen. „Ich habe meine Freundin besucht. Sie blieb in Sumy und kann jetzt nicht mehr weg.“ Er fühle sich ohnmächtig: „Bei der Mahnwache bin ich, um ein Zeichen zu setzen.“ Er befürchtet: „Die Ukraine, wie wir sie kennen, sehen wir so schnell nicht wieder.“ 
Manfred Bruckmiller, Kundl

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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