Pfarrgemeinderat
Frischer Wind für Pfarren

Ins kalte Wasser sprang David Berger (r). Er ist neuer Pfarrgemeinderatsobmann in Hopfgarten. Der ganze Pfarrgemeinderat, Stellvertreterin Katharina Steindl (l.) und Pfarrer Sebastian Kitzbichler (Mitte) packen schon gemeinsam die traditionellen Weihrauchsackerl ein. | Foto: RB/PGR Hopfgarten
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  • Ins kalte Wasser sprang David Berger (r). Er ist neuer Pfarrgemeinderatsobmann in Hopfgarten. Der ganze Pfarrgemeinderat, Stellvertreterin Katharina Steindl (l.) und Pfarrer Sebastian Kitzbichler (Mitte) packen schon gemeinsam die traditionellen Weihrauchsackerl ein.
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Die Jungen wieder näher zur und in die Kirche bringen. Das haben sich drei neue junge Pfarrgemeinderätinnen und Pfarrgemeinderäte im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg zur Aufgabe gemacht. Sie erzählen über ihre Motivation, ihre Ziele und die Herausforderungen.

von Daniela Pfennig

„Ein Bekannter hat mich für den Pfarrgemeinderat vorgeschlagen, dann rief mich unser Pfarrer Sebastian Kitzbichler an“, erinnert sich David Berger an seinen ersten Kontakt mit dem Pfarrgemeinderat. Zugegeben: er hat länger überlegt, ob er Ja sagen soll. Einen guten Freund, der schon PGR-Erfahrung und Theologie studiert hat, zurate gezogen. Dann stand fest: Es ist eine schöne Aufgabe für ihn. „Dass ich bei meiner ersten Periode gleich Obmann werde, war eine Überraschung“, lacht der 27-Jährige, der gerne die Wahl angenommen hat. „Wenn mich so viele unterstützen, ist es eine lösbare Aufgabe.“

Was er sich vorgenommen hat: Mehr junge Menschen in die Kirche bringen und die Kirche im Ortsbild stärker einbringen. „Vor vier Jahren habe ich den Ostergottesdienst besucht. Das hat mir so viel gegeben. Seither bin ich bei fast jedem Sonntagsgottesdienst“, sagt David Berger: „Halt, Kraft, Ruhe. In der Kirche kann ich meine Gedanken sortieren. Die netten Gespräche am Marktplatz vor der Kirche danach tun mir auch gut.“

„Ich will etwas zurückgeben.“

Ein zweiter Grund: „Mir geht es selbst so gut. Ich habe einen guten Job, eine tolle Familie, gute Freunde. Ich möchte der Gemeinschaft etwas zurückgeben, mich einbringen“, sagt der Betriebsleiter, der diese Aufgabe sichtlich gerne macht. Dabei sticht er mit seinem jungen Alter heraus, aber die Reaktionen sind positiv. Vom eingefleischten Kirchgänger bis zur Jugend kommt das „junge Blut, das auffrischt, sehr gut an“.

„In unserem Pfarrgemeinderat gibt es Junge und Junggebliebene. Wir wollen alles gemeinsam bestmöglich gestalten. Jede und jeder bringt Vorstellungen ein, wir suchen gemeinsam den Nenner zwischen dem, was war, und neuen Ansätzen“, ist David Berger dankbar für das dynamische Team, das in Hopfgarten bis auf zwei Ehrenamtliche komplett neu zusammengewürfelt ist.

Kirche zu Kindern und Jugend bringen

Larissa Orgler und Andreas Wurm aus Bruck am Ziller wurden nichtwissend in den Pfarrgemeinderat gewählt. „Unser Pfarrer Erwin Mayer stand plötzlich vor der Tür“, lacht Larissa Orgler. So ging es auch Andreas Wurm. Nach einer kurzen Bedenkpause beschlossen beide, dem Pfarrgemeinderat beizutreten.

Für ihre erste Periode haben sie sich einiges vorgenommen: „Wir wollen neue Ideen für die Jugend einbringen und im Dorfleben mitwirken, Neues ausprobieren, das die Jugend für die Kirche und den Glauben begeistert, sowie frischen, jungen Wind in die Gemeinde bringen“, führt Andreas Wurm aus. Dem 26-jährigen Tapezierer und Dekorateur ist besonders wichtig, „dass der Glaube erhalten bleibt, aber die Kirche lebendiger wird. Das versuche ich umzusetzen“. Federführend ist er beispielsweise bei der Organisation von Kirchenmusik, Prozessionen und Sternsingen oder bei der jahresgemäßen Gestaltung der Kirche dabei. Er packt gerne an, wo er gebraucht wird.

Die Lehramts- und Sprachwissenschaften-Studentin Larissa Orgler bringt sich vor allem in der Kinder- und Jugendseelsorge ein. „Kinder und Jugendliche sollen wieder mehr zur Kirche und zum Glauben finden.“ Als ersten Schritt gründete die 19-Jährige die Jungschar Bruck am Ziller und betreut diese auch engagiert.

„Es fühlt sich auf alle Fälle gut an.“

Beide schätzen die Offenheit des gesam­ten Pfarrgremiums ihrem jungen Alter gegenüber sehr: „Wir sind ein super Team, jede Meinung wird angehört, respektiert und geschätzt.“ Dass sich ihr Einsatz lohnt, sind sich Larissa Orgler und Andreas Wurm einig: „Es fühlt sich gut an, dass wir so herzlich ins Gremium aufgenommen wurden und als junge Menschen mitwirken dürfen. Wir hören oft (und gern), dass wir eine Bereicherung für die Pfarre und die Gemeinde sind. Das erfüllt uns natürlich auch mit Stolz.“

Ins kalte Wasser sprang David Berger (r). Er ist neuer Pfarrgemeinderatsobmann in Hopfgarten. Der ganze Pfarrgemeinderat, Stellvertreterin Katharina Steindl (l.) und Pfarrer Sebastian Kitzbichler (Mitte) packen schon gemeinsam die traditionellen Weihrauchsackerl ein. | Foto: RB/PGR Hopfgarten
Als junge neue Pfarrgemeinderatsmitglieder bringen sich Martina Rudorfer, Obmann-Stellvertreter Andreas Wurm und Larissa Orgler (v. l. n. r.) in der Pfarre Bruck am Ziller ein. Sie wollen Kinder und Jugendliche für die Kirche begeistern und die Pfarrgemeinde lebendiger machen. | Foto: RB/Pfarre Bruck am Ziller
Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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