Partnerdiözesen
Weltkirche zu Gast in Salzburg und Tirol

eierten gemeinsam den Tag der Partnerdiözesen im Dom: Bischof Robert Flock, em. Erzbischof Alois Kothgasser, Erzbischof Franz Lackner, Bischof Toussaint Iluku Bolumbu, Weihbischof Shin-Ho Chang Johannes Bosco.     | Foto: RB/hna
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  • eierten gemeinsam den Tag der Partnerdiözesen im Dom: Bischof Robert Flock, em. Erzbischof Alois Kothgasser, Erzbischof Franz Lackner, Bischof Toussaint Iluku Bolumbu, Weihbischof Shin-Ho Chang Johannes Bosco.
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Am Tag der Partnerdiözesen, dem 6. Jänner, waren heuer erstmals alle Partnerbischöfe beim Festgottesdienst im Salzburger Dom anwesend. Aber auch in Salzburger und Tiroler Pfarren waren die Delegationen aus den Parnterdiözesen Daegu in Südkorea, San Ignacio de Velasco in Bolivien und Bokungu-Ikela in der DR Kongo in diesen Tagen gern gesehene Gäste.

Erzbischof Franz Lackner hat beim Festgottesdienst im Dom die Bedeutung des weltweiten Synodalen Prozesses unterstrichen. „Im Kleinen habe ich einen neuen Stern aufgehen sehen, als nämlich Papst Franziskus die Bischofssynode zur Synodalität ausgerufen hat“, sagte er in der Predigt zum Fest „Erscheinung des Herrn“ unter Bezugnahme auf das Evangelium und die Suche der Sterndeuter. Den Besuch der Bischöfe aus den drei Partnerdiözesen reihte Lackner bewusst in den Synodalen Prozess ein und sagte: „Wir möchten mit euch gemeinsam vor Gott still sein; mit der ganzen Aufmerksamkeit unseres Herzens Hörende sein. Unsererseits wollen wir aus einer inneren Gesammeltheit heraus Mitteilende sein.“

Partnerschaft seit 1968

Seit mehr als 50 Jahren pflegt die Erzdiözese Partnerschaften mit drei Diözesen auf drei Kontinenten: Daegu (Südkorea), San Ignacio de Velasco (Bolivien) und Bokungu-Ikela (Demokratische Republik Kongo). Für die Umsetzung ist vor allem die Diözesankommission für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit (DKWE) zuständig. Die Initialzündung zur Partnerschaft erfolgte bei der Diözesansynode 1968, bei der auf ortskirchlicher Ebene die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils umgesetzt werden sollten. Ziel war es, den frischen Wind für die Ortskirche von Salzburg zu nützen. In Salzburg fand damals die erste Diözesansynode im deutschsprachigen Raum nach dem Konzil statt. Seither gab es vielfältige Anknüpfungspunkte – in den vergangenen Jahren vor allem Jugendbegegnungen zwischen Salzburg und Daegu oder Brückenschläge in den Bereichen Musik und Bildung mit San Ignacio. Zudem studier(t)en Priester aus Südkorea und der Demokratischen Republik Kongo in Salzburg.

„Erst im Sommer waren junge Erwachsene aus Daegu in Salzburg. Uns ist es wichtig, Weltkirche beispielhaft mit den Partnerdiözesen zu leben und die Chance zum Austausch von vier Diözesen aus vier Kontinenten zu ergreifen“, sagt Markus Roßkopf. Der Referent für Weltkirche organisierte im vergangenen Jahr auch die Reise einer kleinen Gruppe mit Weihbischof Hansjörg Hofer und DKWE-Vorsitzender Lucia Greiner an der Spitze nach San Ignacio de Velasco. Nun sind die bolivianischen sowie die Freunde aus Bokungu-Ikela und Daegu zu Gast in der Erzdiözese. Am vergangenen Sonntag waren die Delegationen in Salzburger und Tiroler Pfarren unterwegs.

St. Johann: Wir sind vereint

Als „Hauch von Weltkirche“ beschreibt Erwin Neumayer, Regionaldechant sowie Pfarrer in St. Johann und Oberndorf in Tirol, den koreanischen Besuch. Gemeinsam wurde der Gottesdienst gefeiert. Neumayer ist überzeugt: „Unser Glaube verbindet über Sprachbarrieren, Kultur und Mentalität hinaus.“ Alle seien vereint im Hören auf Christus.

Für Freude bei Weihbischof Shin-Ho Chang Johannes Bosco und seinen beiden Begleitern sorgte der Abstecher zu einem Bauernhof. „Sie haben bei Familie Hager erfahren, wie sie ihren Glauben lebt. Dabei rundete ein ,Koster‘ vom hier typischen Kletzenbrot samt Butter und einem selbstgebrannten Schnaps den Besuch ab“, erzählt der Pfarrer von einem rundum gelungenen gemeinsamen Sonntag.

Mattsee: Danke für Solidarität

In Mattsee feierte der Bischof von Bokungu-Ikela, Toussaint Iluku Bolumbu, mit Weihbischof Hansjörg Hofer, Pfarrer Franz Lusak und der Pfarrgemeinde. „Die Taufe des Herrn erinnert uns, dass wir uns den Menschen nur nähern, wenn wir ihre demütige Lage und ihre Grenzen akzeptieren und in ihnen Söhne und Töchter Gottes sehen“, sagte Bischof Toussaint in seiner Predigt. Er erinnerte an den in Mattsee bekannten Herz-Jesu-Missio­nar P. Matthias Mayrhofer: „Es war eine schöne Zeit, als Pfarrer Mayrhofer bei uns in Yemo wirkte. Bis zum heutigen Tag haben die Mattseer nie aufgehört, ihre Solidarität zu zeigen.“

Der kongolesische Geistliche berichtete, dass sich seine Diözese mit Mattsee nach wie vor sehr verbunden fühlt: „Mattsee ist ein Ort der Gastfreundschaft, Offenheit und Nächstenliebe. Das wissen und spüren die Menschen in Bokungu-Ikela.“ 

Abtenau: 3 Könige, 1 Bischof

„Mit dem Gottesdienst am Tag der Taufe des Herrn feiern wir, dass der Himmel aufgeht. Und dieser offene Himmel stellt eine neue Verbindung her. Die Gemeinschaft mit Jesus zur ,Ecclesia catolica‘, zur allumfassenden Kirche, wird heute mit dem Besuch in Abtenau erfahrbar und sichtbar.“ Mit diesen Worten begrüßte Pfarrprovisor und Leiter des Pfarrverbands Lammertal, P. Virgil Steindlmüller OSB, die Gäste aus Bolivien. Gekommen waren auch Generalvikar Roland Rasser und Gläubige aus dem gesamten Pfarrverband, um mit Bischof Robert Flock und seinen Begleitern die heilige Messe zu feiern. „Man sagt: Schöne Weihnachten!“, begann Bischof Flock seine Predigt und fügte mit einer ausladenden Geste zur geschmückten Pfarrkirche anerkennend hinzu: „Hier ist auch die Kirche so weihnachtlich schön.“

In der Predigt ging Flock auf die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Salzburg und San Ignacio ein und auf seine synodalen Erfahrungen. Nach dem Gottesdienst ging es hinaus auf den Marktplatz, wo es zu einem besonderen Treffen kam: Die Abtenauer Königsreiter sind normalerweise nur am 5. Jänner im Ortsgebiet hoch zu Ross unterwegs. Für Bischof Robert Flock, Braulio Soriocó Arroyo (Diözesanpriester) und Darwin Cruz Paredes Correa (Religionslehrer) waren sie noch einmal zusammengekommen. Die Bolivianer lauschten der Musik und der Geschichte über den Brauch.
Die Obfrau des Pfarrgemeinderats, Barbara Schnitzhofer, hieß die Besucher ebenso herzlich willkommen und überreichte handgemachte Präsente. Und sie formulierte eine Bitte an den Bischof: Er möge das Werk von Sr. Clara Erlbacher unterstützen. Die gebürtige Abtenauer Ordensfrau führt nach wie vor ein Kinderheim in Bolivien.

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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