Günter Walko – neue Berufung im Caritas Lerncafé
Als „stiller Held“ hilft er beim Lernen

Günter Walko, ehemaliger AHS-Lehrer aus Klagenfurt, fand mittten im Pensionsschock eine erfüllende Tätigkeit im Lerncafé der Caritas. von Katja Schöffmann

Die erste Zeit in Pension und das nach fast 40 Jahren im Lehrberuf traf Günter Walko hart: „Ich litt nach Scheidung und Krankheit unter Alterseinsamkeit und ging zur Psychologin der Caritas. Sie empfahl mir das Lerncafé, um schnell zu sozialen Kontakten zu kommen“, erzählt der 76-Jährige. Seit dem Schuljahr 2021/22 unterstützt er nun fleißig Kinder aus den verschiedensten Ländern und Kulturen an zwei bis drei Tagen pro Woche vor allem in seinen „Stammfächern“ Geografie und Geschichte, aber nach der Entdeckung seines verschütteten Wissens auch in Deutsch, Englisch und Mathematik.

In den insgesamt neun Lerncafés der Caritas in Kärnten erhalten Schüler:innen eine kostenlose Lernbetreuung, gepaart mit sinnvoller Freizeitgestaltung. Christoph Schwingshakl, Standortleiter im Lerncafé Concordia in Klagenfurt: „Wir betreuen hier derzeit 31 Kinder und Jugendliche von sechs bis 16 Jahren. Wir haben 21 Ehrenamtliche – Pensionist:innen, pensionierte Lehrer:innen, aber auch Studierende.“ Aufgrund seiner Herzenstätigkeit im Lerncafé durfte sich Walko 2022 „Stiller Held“ der Kleinen Zeitung nennen. „Obwohl bereits über zehn Jahre in Pension, erwachte in mir das Lehrer-Gen. Ich möchte Kindern und Jugendlichen alles genau so erklären, dass sie es auch verstehen. Es gefällt mir, keinen Notendruck auszuüben, Beziehungen aufzubauen und an den Lernfortschritten der Kinder teilzuhaben“, berichtet er mit Freude.

Als ehemaliger Geografielehrer „besteht mein Interesse an den Herkunftsländern der Kinder. Es ist das Eintauchen in andere Kulturen, das mich fasziniert. Die jungen Leute sind deutschsprachig gut entwickelt, es gibt kaum Verständnisschwierigkeiten“, erzählt Walko – und richtet abschließend einen Appell an all diejenigen, die ein Herz für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche haben oder eine sinnvolle Beschäftigung in der Pension suchen: „Ich empfehle jedem und jeder, in diese ehrenamtliche Tätigkeit einzusteigen. Sie hält geistig jung!“

Autor:

Carina Müller aus Kärnten | Sonntag

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