Kritik
Großmufti gegen Umwandlung von Kirche in Moschee

Hagia Sophia. | Foto: Kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

Der ägyptische Großmufti, Scheich Shawki Ibrahim Allam, hat sich kritisch zu der von den türkischen Behörden angeordneten Umwidmung der Hagia Sophia in eine Moschee geäußert, berichtet die katholische Nachrichtenagentur „Fides“ im Hinblick auf ein TV-Interview des Journalisten Hamdi Rizk mit dem Mufti.

Der Großmufti erklärte, es sei illegal, eine Kirche in eine Moschee umzuwandeln. In der Geschichte Ägyptens sei keine christliche Kirche je in einen muslimischen Gebetsort umgewandelt worden (eine Aussage, die aber von Historikern in Zweifel gezogen wird).

Vom islamischen Rechtsdenken her gebe es auch keine Einwände gegen den Bau von Kirchen mit Geldern von Muslimen, etwa aus Steuern, stellte Allam fest. Der Großmufti bezeichnete Ägypten in seinen Ausführungen als jenes Land mit muslimischer Mehrheit, „in dem die meisten öffentlichen Mittel für den Bau christlicher Kirchen verwendet werden“. Das sei als Ausdruck eines starken sozialen Zusammenhalts zwischen Muslimen und Christen zu werten. Der Großmufti erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass es der Prophet Mohammed bei seinen militärischen Kampagnen auf der Arabischen Halbinsel ausdrücklich untersagt habe, die (damals dort noch reichlich vorhandenen) Kirchen zu zerstören oder Mönche zu töten. (poi)

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Redaktion martinus aus Burgenland | martinus

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