Schloss Großrußbach: Suche nach Neuen Lösungen
Rahmenbedingungen passen noch nicht

Die Suche nach anderen Möglichkeiten für den Bildungs- und Beherbergungsbetrieb im Bildungshaus Schloss Großrußbach wird nahtlos fortgesetzt. | Foto: privat
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Unsere Erzdiözese Wien sucht neue Lösungen für ihr Bildungshaus im Weinviertel.
Seit vielen Monaten stehen nun schon Fragezeichen hinter dem weiteren Schicksal des diözesanen Bildungshauses in Großrußbach im Weinviertel. Das denkmalgeschützte Schloss bräuchte dringend eine kostspielige Sanierung und benötig auch im laufenden Betrieb hohe Zuschüsse der Erzdiözese.

Vor dem Hintergrund der immer knapper werdenden kirchlichen Mittel hatte der Wirtschaftsrat im Vorjahr beschlossen, für den Bildungsbetrieb und für die Immobilie jeweils eigenständig die beste und zukunftsträchtigste Lösung zu suchen.

Das Schloss sollte nach diesem Plan von einem externen Betreiber als Seminarhotel mit katholischer Prägung geführt werden. Einen potenziellen Partner fand man auch in einem Tiroler Hotelier, mit dem die Erzdiözese in Verhandlungen trat. Die Idee: Die Erzdiözese streckt die gesamten Investitionskosten von zumindest 8,5 Mio. Euro vor und bekommt sie vom Betreiber im Wege einer Pacht über 30 Jahre wieder zurück. Der Beginn des Umbaus sollte im Herbst beginnen.

Über Monate waren mehrere Abteilungen der Erzdiözese intensiv damit beschäftigt, das Projekt von der finanziellen, rechtlichen, und baulichen Seite vorzubereiten. Nun hat der Wirtschaftsrat nach langen Überlegungen und der Beiziehung von unabhängigen Experten das Projekt gestoppt. Als Grund gab er an: Es habe sich immer mehr herausgestellt, dass die Rahmenbedingungen für den Betrieb eines Seminarhotels – verschärft durch den COVID-19-bedingten Nachfragerückgang – eine nachhaltige Bewirtschaftung unwahrscheinlich machen. Es gebe keinerlei Sicherheit, dass das sehr ambitionierte Geschäftsmodell sich wirklich rechne – sodass am Ende die Erzdiözese wieder hohe laufende Zuschüsse geben und womöglich auf jede Rückzahlung der Investition verzichten müsste.

Generalvikar Nikolaus Krasa: „Es ist schade, dass ein Projekt, das zwischenzeitlich interessant und verheißungsvoll ausgesehen hat, sich bei genauerer Prüfung doch nicht rechnet.“ Die Entscheidung ist wohl eine große Enttäuschung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bildungshauses, für die Ortsgemeinde und die Region und die katholische Erwachsenenbildung und die im Schloss untergebrachte Vikariatsleitung.

Die Suche nach anderen Möglichkeiten für den Standort wird daher nahtlos fortgesetzt. Der Bildungs- und Beherbergungsbetrieb im Bildungshaus Schloss Großrußbach wird ab 1. Jänner 2021 jedenfalls wie geplant bis zum Abschluss einer evtl. baulichen Sanierung ausgesetzt.

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Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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