Innovativ in Corona-Zeiten
Jetzt gestalten sogar die Väter die Gottesdienste mit

„Wir wissen, dass unsere seelsorglichen Bemühungen in dieser Zeit nur ein Tropfen auf dem heißen Stein der Nöte der Menschen sind, aber zumindest unseren Teil dürfen wir tun, und dafür danken wir Gott." (Pfarrer Tom Kruczynski, Pfarrverband „Am Jakobsweg – Weinviertel") | Foto: www.pfarrestockerau.at
  • „Wir wissen, dass unsere seelsorglichen Bemühungen in dieser Zeit nur ein Tropfen auf dem heißen Stein der Nöte der Menschen sind, aber zumindest unseren Teil dürfen wir tun, und dafür danken wir Gott." (Pfarrer Tom Kruczynski, Pfarrverband „Am Jakobsweg – Weinviertel")
  • Foto: www.pfarrestockerau.at
  • hochgeladen von Der SONNTAG Redaktion

Der Pfarrverband „Am Jakobsweg – Weinviertel“ mit der großen Pfarre Stockerau geht in Zeiten des Lockdown neue Wege. Die Corona-Pandemie inspiriert die Seelsorge, innovative und kreative Projekte stehen jetzt auf der Tagesordnung.

Wir versuchen uns vom anhaltenden Lockdown nicht unterkriegen zu lassen. Obwohl es für die treuen Gläubigen immer schwerer zu ertragen ist, dass auch in unserer großen Kirche in Stockerau nur zehn Personen mitfeiern dürfen, halten sich alle an die Regeln“, berichtet Pfarrer Tom Kruczynski (Pfarrverband „Am Jakobsweg – Weinviertel“) dem SONNTAG.

Kruczynski: „Im Pfarrgemeinderat bereiten wir uns schon auf die Zeit nach dem Lockdown vor. Gemäß unserer Vision ,Von Gottes Geist bewegt gemeinsam das Leben gestalten’ überlegen wir schon fieberhaft, wie wir den Menschen – allen Menschen in Stockerau – Möglichkeit geben können, sich nach dem Lockdown neu zu verbinden.“

„Auf die Fastenzeit bereiten wir uns schon mit der Planung von Exerzitien im Alltag vor, die im ganzen Pfarrverband angeboten werden. Überhaupt arbeiten wir weiter an der Vernetzung der Pfarren im Pfarrverband – unter den gegebenen Schwierigkeiten. Die Exerzitien werden entweder normal oder online abgehalten werden, je nachdem, wie es die Umstände zulassen werden“, sagt Kruczynski.

Am 2. Februar startet die nächste Runde der Alpha-Abende, zum zweiten Mal online. „Die Erfahrungen des ersten Durchgangs haben uns dazu ermutigt. Mitmachen können Menschen aus der ganzen Erzdiözese und darüber hinaus. Das Schöne ist, wir werden mit dem Kurs vor Ostern fertig. So besteht für die Kurs­teilnehmerinnen und -teilnehmer die Möglichkeit, dieses Jahr ganz neu Ostern mitzufeiern“, unterstreicht der engagierte Pfarrer. Anmeldung und viele weitere Informationen finden sich auf der Website www.pfarrestockerau.at

Die Familien der Erstkommunionkinder und die Firmkandidatinnen und -kandidaten bereiten sich sehr tapfer unter diesen Umständen auf den Empfang der Sakramente vor und ersehnen nichts mehr, als wieder vor Ort zusammenkommen zu können. „Gerade die Jugendlichen nehmen die Möglichkeiten zur Interaktion zur Zeit sehr dankbar an. Wir sind auch sehr kreativ, um Angebote zu bieten, die nicht online sind und sich trotzdem an die Regeln halten“, betont Pfarrer Kruczynski.

Online-Gottesdienste für drei verschiedene Zielgruppen

Die Corona-Pandemie hat die Phantasie der Pfarre sogar beflügelt und lässt sie vermehrt neue Wege gehen. „Jetzt ist auch die richtige Zeit, um mit Online-Gottesdiensten in verschiedensten Formen zu experimentieren.

Mitunter übertragen wir drei Sonntagsgottesdienste für verschiedene Zielgruppen (traditionell, Familien, Jugend) an einem Sonntag“, sagt der Pfarrer: „Wir haben große Freude daran, dass diese Zeit das Familien-Liturgieteam eng zusammenschweißt und alle Freude haben, ihre Talente einzubringen. Mit einem Augenzwinkern möchte ich hinzufügen, dass wir durch die Technik jetzt auch endlich Rollen für die Väter in der Gestaltung der Gottesdienste gefunden haben. Wir bemühen uns auch, aus den statistischen Daten etwas für die Zukunft – die Zeit nach dem Lockdown – zu lernen.“

In der Pfarrkirche Stockerau, die jeden Tag geöffnet ist, wird das Allerheiligste täglich angebetet und „viele Menschen nutzen die Möglichkeit, obwohl es so kalt ist, untertags zumindest einen Abstecher in die Kirche zu machen, um eine Kerze anzuzünden oder ihre Last bei Gott abzuladen“.

„Wir wissen, dass unsere seelsorglichen Bemühungen in dieser Zeit nur ein Tropfen auf dem heißen Stein der Nöte der Menschen sind, aber zumindest unseren Teil dürfen wir tun, und dafür danken wir Gott“, ist der Pfarrer überzeugt. Kruczynski: „Dank gebührt meinem ganzen hauptamtlichen Team, dass in dieser Zeit mit viel Freude und Feingefühl Unwahrscheinliches zu Stande bringt und den Ehrenamtlichen, die sich zum Wohl der Menschen einsetzen.“

Autor:

Stefan Kronthaler aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ